Hier einige Eindrücke des Lehrgangs "Lehrgang Absturzsicherung 01-2025" im FRTC.
Hier einige Eindrücke des Lehrgangs "Lehrgang Absturzsicherung 01-2025" im FRTC.
Hier einige Eindrücke vom Grundausbildungslehrgang 01/2025.
Frankfurt – Weil immer mehr Menschen ohne einen Notfall anrufen, ist die Leitstelle der Feuerwehr in Frankfurt seit langem überlastet. Damit dennoch bei 95 Prozent aller Anrufe nach spätestens zehn Sekunden ein Disponent jeden Anruf entgegennimmt, musste die Berufsfeuerwehr viel Personal hierher umsetzen. Gelöst ist das Problem damit nicht.
Das spürt Alexander Gärtner (28) aus Kalbach, wenn er eine 24-Stunden-Schicht an einem der 18 Disponenten-Arbeitsplätze absolviert. Neun Stunden lang nimmt er dann hier Anrufe an die 112 an: „Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst“, meldet er sich. Die Verkäuferin einer Bäckerei im Dornbusch ruft an. Ein Mann sitze im Laden auf einem Stuhl, er wolle nicht gehen und er wirke, als gehe es ihm nicht gut.
Gärtner fragt nach, der Mann sitzt offenbar schon länger dort, hat vom Personal eine Cola bekommen. Wie es ihm geht? Die Verkäuferin weiß es nicht. Gärtner bittet sie, zu fragen, ob er den Rettungsdienst wolle. Keine Reaktion. „Dann sende ich die Kollegen, aber ohne Blaulicht“, sagt er der Anruferin. „Falls sich etwas an der Lage ändert, rufen Sie bitte noch mal an, ja?“ Sie sagt Ja.
Allzu gerne hätte Alex Gärtner diesen Rettungsdiensteinsatz verhindert. Doch im Zweifel werden die Kollegen immer alarmiert. Auch wenn Rettungsdienst und Leitstelle seit geraumer Zeit sehr stark belastet sind. Wie stark, hat der ausgebildete Notfallsanitäter und Berufsfeuerwehrmann in seiner Zeit auf der Wache 3 in Nied lange selbst erlebt. Bis auch er in die Leitstelle wechselte, wegen Überlastung dort.
„Die kassenärztliche Akutversorgung funktioniert nicht mehr“, sagt Leitstellenleiter Frank Ditzel. „Das fällt uns vor die Füße.“ Und: „Die Menschen sind nicht mehr in der Lage, mit einfachen Krankheiten umzugehen“, sagt Direktionsbereichsleiter Andreas Ruhs. „Gefühlt“ gehe es jedem schlecht. In der Bevölkerung gehe die Routine verloren, mit Erkrankungen umzugehen.
Manche Menschen gingen nicht zum Hausarzt, andere bekämen beim ärztlichen Notdienst unter 116117 keine Hilfe. Manche erhofften sich eine schnellere Behandlung im Krankenhaus, wenn sie per Rettungswagen dorthin kommen. Ein Trugschluss, sagt Ruhs. „Dort wird jeder triagiert.“ Die Notaufnahme prüfe immer, wie eilig es sei.
Doch nur, wenn es lebensbedrohlich ist, ist die 112 die richtige Adresse. 50 Einsätze laufen stadtweit fast immer gleichzeitig, in der Spitze sogar 70, koordiniert von der Leitstelle im Brandschutzzentrum (BKRZ) im Marbachweg. Die Abwechslung mag Alex Gärtner. „Man weiß nie, was kommt.“ Mit seiner Erfahrung schnell im Gespräch aufzuspüren, was passiert ist, das reizt ihn. Dabei stellen die Disponenten den Anrufern erst einmal nur die eine offene Frage, lassen sie dann reden, fragen nur gezielt nach.
Diese „strukturierte Abfrage“ mit hoch qualifiziertem Personal bringe die schnellsten Ergebnisse, erklärt Frank Ditzel. Einige andere Leitstellen hätten wegen des Personalmangels Quereinsteiger an die Notruf-Telefone gesetzt, die eine „standardisierte Abfrage“ machen, einen festen Fragenkatalog durchgehen.
Das haben sich die Frankfurter auch angeschaut – und verworfen. Zu lange dauere es, und die Einsatzkräfte würden stärker belastet, weil sie fast immer ausrücken müssten. Frankfurt setzt auf „viel Kompetenz beim Mitarbeiter am Telefon“, sagt Ditzel, „um bewerten zu können, was der Bürger schildert“. So ist Hilfe schneller und gezielter möglich. Ihr Vorgehen lassen die Frankfurter wissenschaftlich begleiten. Nur vier Prozent der Rettungsdienstpatienten seien wirklich in Lebensgefahr, bei 15,4 Prozent könne es nicht ausgeschlossen werden, sagt Deike Böhly, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Branddirektion. „Das muss der Disponent herausfinden.“ Jemand ohne Erfahrung könne das nicht.
Nachdem 2024 das spontane Umsetzen von 40 Mitarbeitern aus den Feuerwachen auf die Leitstelle zwar den Notruf sicherte, mussten die Lücken im Wachpersonal gefüllt werden – was inzwischen erfolgt ist, nachdem die Stadt neue Personalstellen freigab.
Kaum hat Alex Gärtner den Rettungsdienst in die Bäckerei geschickt, der nächste Anruf. Eine bewusstlose Person in einem Laden im Gallus. „Legen Sie ihn in die stabile Seitenlage – wissen Sie, wie das geht?“ Ja, der Anrufer weiß es. „Notarzt und Rettungswagen sind gleich da.“ Meist dauert ein Gespräch eine gute Minute. Für diese schnelle Hilfe ist die 112 da.
DENNIS PFEIFFER-GOLDMANN
DPG
Frankfurt – Er übernimmt in schwierigen Zeiten: Markus Röck (44) ist seit kurzem der Leiter der Branddirektion und damit oberster Feuerwehrchef in Frankfurt. Über die akuten Probleme im Rettungsdienst, mit stark zunehmender Arbeitslast, Verkehrswende und Staus sowie neuen Bedrohungen bis hin zu Krieg spricht er im Interview mit Redakteur Dennis Pfeiffer-Goldmann.
" Die bürokratischen Regeln sind für die Geschwindigkeiten unserer immer stärker beschleunigten Welt nicht geschaffen.
Die Feuerwehr und ihre Leute macht aus, dass sie eine hohe Leistung erbringen können, auch über einen längeren Zeitraum. Damals fehlte uns die Perspektive. Die Leitstelle war unterbesetzt, wir haben kurzfristig 40 Leute dorthin verschoben, was auch nicht nur zu Freude bei den Kolleginnen und Kollegen führte. Diese Köpfe fehlten auf den Feuer- und Rettungswachen, dort brauchten wir Personal. Die Politik hat Wort gehalten: Die Stellen sind da.
Wir sind von einem Problem ins nächste gestolpert. Einige Leistungserbringer haben Probleme, Einsatzwagen zu besetzen.
Die Fahrzeuge kommen immer später am Einsatzort an. Wir haben aber als Stadt den Sicherstellungsauftrag, die Leistungserbringer fahren in unserem Auftrag. Deshalb versuchen wir das so gut wie möglich zu kompensieren und haben zusätzliche Rettungsmittel in Dienst genommen. Dafür müssen mehr Köpfe aus der Branddirektion auf die Rettungswagen verteilt werden, um die Schichten zu fahren.
Die Vorgabe ist, dass er in 90 Prozent der Fälle in zehn Minuten da sein soll. Wir erreichen aber nur noch 85 Prozent. Wir haben mit dem verstärkten Einsatz von Personal der Branddirektion die abfallende Tendenz abgefedert und die Lage stabilisiert. Nun leistet die Feuerwehr aber mehr Schichten als Personal da ist. Die Stellen dafür haben wir nun bekommen und können in die Besetzung gehen. Dafür haben wir zum Beispiel unsere Ausbildungsquote für dieses Segment hochgeschraubt, von 50 auf 70 Auszubildende pro Jahr.
Die Leistungsanbieter geben alle wirklich alles, aber sie kämpfen extrem am Fachkräftemarkt. Natürlich würde es den Anbietern helfen, wenn sie in Frankfurt mehr bezahlen könnten, wenn es bezahlbare Wohnungen oder Parkplätze für die Mitarbeiter gäbe.
Sehr schwer. Diejenigen, die hier eintreten für die Menschen in der Stadt, können es sich oft selbst gar nicht leisten, in der Stadt zu leben. Das ist ein ethisches Dilemma.
In anderen Städten gibt es einen guten Zugriff fürs Personal von Feuerwehr und Rettungsdienst auf städtische Wohnungen. Auch wir denken derzeit darüber nach, ob wir mit unserer GmbH selbst etwas tun können. Beim Neubau der Feuer- und Rettungswache 2 im Gallus werden wir nun ein kleines Wohnheim mit 30 Zimmern bauen, in dem zum Beispiel Auszubildende, die keine Wohnung haben, ankommen und in erster Zeit leben können.
Damit wir schnell auf Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen können, wenn etwas passiert. Es geht um Bevölkerungsschutz. Es muss eine hohe Priorität haben, solche Mitarbeiter in der Stadt zu haben. Die Freiwilligen Feuerwehren haben ebenso Probleme, Mitglieder zu halten, weil Wohnungen fehlen. Wenn Menschen deswegen den Stadtteil oder die Stadt verlassen, sind sie auch fürs Ehrenamt weg.
Wir sind von 2023 auf 2024 auf 2025 ganz grob um 120 Stellen gewachsen, also acht Prozent. Das ist schon ganz ordentlich. Das ist auch eine große Initiative und Unterstützung aus dem Parlament zurückzuführen. Dort hat man die Probleme erkannt, wir sind dafür sehr dankbar. Nun ist der Ball wieder bei uns, wir müssen ausbilden und die Leute in die Funktionen bringen.
Die Fachabteilung ist nur für 30 Leute in der Grundausbildung designed, jetzt haben wir 70. Das tragen die Mitarbeiter unserer Akademie derzeit nur mit ihrem persönlichen Engagement. Wir haben nun aber auch Stellen für die Akademie bekommen.
Wir haben turnusmäßig das Aufgabenfeld Brandschutz untersuchen lassen, mit dem Ergebnis, dass wir nochmal anwachsen müssen, um die Hilfsfristen zu halten. Es muss noch ein Löschfahrzeug mehr in die Innenstadt kommen, es wird auch von einer zusätzlichen Feuerwache gesprochen. Die könnte im Bereich östliche Innenstadt/Konstablerwache liegen. Und wir möchten die Wache aus der Franziusstraße an den Ratswegkreisel verlagern, dann könnten wir Einsätze Richtung Fechenheim besser abdecken. Wir müssen auch das Personal stärker auf verschiedene Aufgaben ausbilden, um resilienter zu sein.
" Wir müssen mit den ganzen Problemen von Verkehrswende bis Bevölkerungsschutz gleichzeitig umgehen können. Nichts davon kann liegen bleiben.
Da ist mir kein Fall bekannt. Die Verkehrswende hat aber einen Einfluss. Dies zusammen mit den vielen weiteren Infrastrukturprojekten und Baustellen stressen unsere Organisation enorm. Wir müssen uns extrem schnell anpassen und Informationen teilen.
Wir werden durch all diese vielen neuen Dinge unheimlich gefordert in unseren Zentralen Diensten bei Planung, Koordination und Vergabe. Die bürokratischen Regeln sind für die Geschwindigkeiten unserer immer stärker beschleunigten Welt nicht geschaffen. Das erfordert sehr kreative Fähigkeiten. Es ist ein enormer Kraftakt, alle Player auf diese Geschwindigkeiten einzustellen.
Wir müssen uns als Gesellschaft entscheiden, ob wir uns vorbereiten, auch für ein Szenario Krieg.
Experten gehen eher von hybriden Szenarien aus, dass zum Beispiel für ein paar Tage die Stromversorgung gestört wäre, Infrastrukturen nicht funktionieren, Desinformation, dass in der Mobilität etwas nicht funktioniert, dass versucht wird, Panik zu erzeugen. Darauf muss man sich vorbereiten. Dazu gehört sicher auch ein Schutzraumkonzept, so wie jetzt in der Ukraine. Bunkeranlagen sehe ich aber eher nicht.
Für den Bevölkerungsschutz ist die elementare Säule der Selbstschutz der Menschen. In solchen Szenarien kann keiner erwarten, dass, wenn zu Hause etwas nicht funktioniert, irgendjemand vom Katastrophenschutz kommt zum Unterstützen. Das ist ein Auftrag an jeden Bürger in diesem Land, für sich selbst und seinen engeren Kreis Vorkehrungen zu treffen.
Wenn wir sagen, bis 2030 wäre ein solcher Konflikt mit Russland möglich, müssen wir rückwärts überlegen: Auf Basis der Ressourcen, die wir haben, und der Zeitachse das Wichtigste zu tun. Vier, fünf Jahre sind zum Aufbau von Fähigkeiten für den Bevölkerungsschutz nicht viel.
Es gibt heutzutage viele Gruppen und Menschen, die gegen etwas sind. Wir sind eine Organisation, die für etwas ist. Sich im Team für die Menschen, für die Gesellschaft einzusetzen: Das kann im Einsatzfall etwas unheimlich Energiereiches sein, womit man sich maximal identifiziert.
Wir haben genug Bewerber. Die Frustration im Beruf kommt, wenn die Kollegen eine Wirksamkeitskrise haben. Im Rettungsdienst fahren die Kollegen zur Hälfte an Einsatzstellen, wo sie mit ihrer Qualifikation und ihrer Zeit völlig falsch sind und nur ein Pflaster kleben. Diesen Missbrauch verursacht unser dysfunktionales Gesundheitssystem.
Seinen strategischen Ansatz, die Dinge auf einer langen Zeitachse zu denken. Mein Planungshorizont ist nicht 2026 oder 2027, sondern 2040.
Wir müssen die Organisation so aufstellen, dass sie sich um ganz viele Probleme gleichzeitig in ganz vielen Teams kümmern kann. Wir müssen mit den ganzen Problemen von Verkehrswende bis Bevölkerungsschutz gleichzeitig umgehen können. Nichts davon kann liegen bleiben.
Zur Person
Markus Röck (44) ist seit 7. März Leiter der Branddirektion, mit 1200 Mitarbeitern eines der größten städtischen Ämter. Er kam 2011 von der Ausbildung bei der Münchener Feuerwehr nach Frankfurt, war zuletzt Stellvertreter von Branddirektor Karl-Heinz Frank. Röck stammt aus der Nähe von Ludwigsburg und hatte die Feuerwehr schon immer als Hobby. Sie wurde aber erst später zum Beruf: Er lernte erst Energieanlagen-Elektroniker, machte das Abi auf dem zweiten Bildungsweg und studierte Umweltschutztechnik in Stuttgart sowie ein halbes Jahr in den USA. Er wohnt mit seiner Familie in Obertshausen und schafft es nur noch selten, per Fahrrad von Zuhause ins Büro am Marbachweg zu fahren. Stattdessen hält er sich mit Kraftsport fit. Röck hat mit seiner Frau – sie arbeitet als Hebamme im Bürgerhospital – zwei Söhne (11, 15) und eine Tochter (13).
DPG
Berlin. - „Wie gut könnten wir in Deutschland ad hoc auf Katastrophen und Notlagen reagieren, wie sie weltweit derzeit geschehen?
Bild: Tagung von Förderkreis und Beirat am 17. März 2025 in Berlin Foto: Silvia Oestreicher/DFV
DFV-Beirat und Förderkreis tagen in Berlin / „Wie gut könnte Deutschland reagieren?“
Wir alle hoffen, dies nie erleben zu müssen – aber wir sehen, dass wir diese Fragen nicht einfach so abtun können. Als Beirat wollen wir den Deutschen Feuerwehrverband mit Rat und Tat bei der Wahrnehmung der Aufgaben unterstützen!“ Claudia Crawford, Vorsitzende des Beirats des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), überzeugte mit der aktuellen Einordnung der weltpolitischen Lage. Knapp 100 Mitglieder tauschten sich bei der Tagung des DFV-Beirats in Berlin aus und informierten sich mit Fachvorträgen über Themen am Puls der Zeit. Der Beirat besteht aus Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die den Fachverband der mehr als 1,4 Millionen Feuerwehrangehörigen in Deutschland beraten, Kontakte herstellen und Projekte unterstützen. Informationen zum Beirat gibt es unter https://www.feuerwehrverband.de/dfv/organe/.
DFV-Präsident Karl-Heinz Banse nutzte gerne die Gelegenheit und informierte über die großen Herausforderungen der Feuerwehren als stärkste Komponente im Bevölkerungsschutz. Er ist bereits seit einiger Zeit im engen Austausch mit der Bundeswehr, die sich im Rahmen des „Operationsplans Deutschland“ auch auf die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren verlässt. „Es gibt auch Feuerwehrangehörige, die als Reservisten in der Bundeswehr aktiv sind – die stehen im Ernstfall natürlich nicht für beide Bedarfe zur Verfügung“, gab Banse Einblicke in die Personalplanung. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen betonte der DFV-Präsident die Bedeutung der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene: „Es kann uns nur guttun, nicht nur militärisch und wirtschaftlich, sondern auch insgesamt zusammenzurücken.“
Oberst Andreas Reitz vom Operativen Führungskommando der Bundeswehr berichtete in einem nachdrücklichen Vortrag über den „Operationsplan Deutschland“ und die Aufgaben, die Deutschland unter anderem als „Drehscheibe“ ereilen würden. Anhand zahlreicher aktueller Beispiele wie die Beschädigung von Datenkabeln in der Ostsee, Schiffsunfällen oder Drohnensichtungen stellte er mögliche Krisenfälle mit einem direkten Bezug zu Deutschland vor, schlug aber auch den Bogen zu internationalen Herausforderungen mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, dem Gaza-Krieg, der Lage in Syrien und den Attacken der Huthi-Miliz.
Fachlich schloss sich hieran der Beitrag von Christian Seel und Wolfgang Lohmann (Zukunftsforum öffentliche Sicherheit) zum „Grünbuch Zivil-Militärische Zusammenarbeit 4.0 im militärischen Krisenfall“ an: „Die Zivil-Militärische Zusammenarbeit ist im Rahmen der neuen sicherheitspolitischen Realität zu erweitern, da der Schwerpunkt seit dem Kalten Krieg auf Katastrophenhilfe und Amtshilfe lag. Die veränderte Bedrohungslage erfordert nun eine stärkere Ausrichtung auf die Resilienz gegenüber hybriden Bedrohungen und die Ausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung“, so die Referenten. Die Zivil-Militärische Zusammenarbeit müsse auf allen Ebenen von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bevölkerung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden.
Mit einem Paradigmenwechsel befasste sich auch Mathias Bessel, stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Zivil- und Katastrophenschutz der deutschen Feuerwehren in seinem Vortrag. Im Bereich des Fähigkeitsmanagements stellte er die Umkehr der Anforderungspraxis in den Mittelpunkt seiner Ausführungen: „Wir brauchen keine szenarienorientierte, sondern eine fähigkeitsorientierte Anforderung. Es ist egal, ob 10.000 Sandsäcke für Hochwasser oder als Splitterschutz nötig sind – Hauptsache, sie werden geliefert und gefüllt!“ Das neue Konzept zum Fähigkeitsmanagement bezeichnete Bessel als „den richtungsweisenden Lösungsansatz für die einheitliche, länderübergreifende Anforderung von Kräften und Mitteln ohne Eingriff in die Konzepte und Planungen der Länder“.
„Deutlich machen, was die Feuerwehr in unserer Republik leistet!“
Vor der Tagung des Beirats fand die Mitgliederversammlung des Förderkreises des Deutschen Feuerwehrverbandes statt. Der Verein unterstützt die Arbeit des DFV als Spitzenverband der deutschen Feuerwehrwesen seit mehr als 20 Jahren. „Diese wichtige finanzielle Hilfe ist nur durch die beständig wachsende Zahl an Mitgliedern möglich: Seit der letzten Tagung sind 17 neue hinzugekommen, so dass es jetzt 129 Unternehmen und Einzelpersonen gibt, auf deren Beitrag wir uns verlassen können!“, dankte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse.
„Wir leben mit und von der Feuerwehr: Wir müssen deutlich machen, was die Feuerwehr in unserer Republik leistet!“, betonte der Förderkreisvorsitzende Dr. Christian von Boetticher die Dringlichkeit der anstehenden Aufgaben. Derzeit erarbeite der Vorstand des Förderkreises Ideen für ein breites Bekenntnis aus der Wirtschaft zur Feuerwehr und zum Feuerwehrwesen in Deutschland. Dr. Christian von Boetticher, Christoph Hampe und André Jänicke stellten sich erneut als Vorstandsmitglieder zur Verfügung und wurden einstimmig gewählt. Informationen zum Förderkreis gibt es unter https://www.feuerwehrverband.de/dfv/netzwerk/.