Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

„Ohne Sie gäbe es weniger Wärme, weniger Demokratie“

Stützen der Gesellschaft, seit mehr als 25 Jahren: Die Stadt ehrte ehrenamtlich Engagierte erstmals mit der Römerplakette in Platin

All diese Ehrenamtler tragen seit vielen Jahren entscheidend zum Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft bei. Nun sind sie in der Paulskirche von Oberbürgermeister Mike Josef geehrt worden. © Salome Roessler/ffmFrankfurt. - Sie helfen, wo sie gebraucht werden: in Vereinen, bei Initiativen oder in sozialen Einrichtungen: Mehr als 200 Frankfurterinnen und Frankfurter sind am Montagabend in der Paulskirche mit der Römerplakette in Platin für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. 

Im Namen der Stadt haben Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) und Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) die Auszeichnung überreicht. Unter den Geehrten waren Leute aus dem ehrenamtlichen Magistrat, den Ortsbeiräten oder Leute, die sich im Katastrophenschutz engagieren. „Das Ehrenamt in Frankfurt ist so vielfältig wie unsere Stadt selbst“, sagte Josef bei der Feierstunde. „Es ist bunt, lebendig und unverzichtbar.“

Die Römerplakette in Platin für mehr als 25 Jahre Einsatz in und für Frankfurt wurde zum ersten Mal verliehen. Bisher wurde die Auszeichnung schon in den Stufen Bronze nach mehr als zehnjähriger, in Silber nach mehr als 15-jähriger und in Gold nach mehr als 20-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit vergeben.

„Die Römerplaketten in Bronze, Silber, Gold und nun auch Platin machen sichtbar, was das Ehrenamt in Frankfurt auszeichnet: Es geht nicht um einmalige Einsätze, sondern um Treue, Verlässlichkeit und Herzblut – über Jahre, über Jahrzehnte“, betonte der Oberbürgermeister und wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahren oft die Rede davon gewesen sei, dass die Gesellschaft resilienter werden müsse, widerstandsfähig gegen Krisen, Pandemien, Kriege und wirtschaftliche Unsicherheiten.

„Ja, Resilienz ist wichtig“, sagte Josef. „Aber noch wichtiger ist Zusammenhalt.“ Und die Ehrenamtlichen dieser Stadt würden entscheidend dazu beitragen, dass man in Frankfurt zusammensteht. „Dass wir einander sehen. Dass wir füreinander da sind.“ Und damit sei das Ehrenamt weit mehr als eine individuelle Entscheidung, es sei ein gesamtgesellschaftlicher Gewinn. „Ohne Sie wären viele unserer Vereine, Einrichtungen und Stadtteile ärmer. Ohne Sie gäbe es weniger Wärme, weniger Miteinander, weniger gelebte Demokratie“, so der Oberbürgermeister.

Stellvertretend für alle Geehrten berichteten einige von ihrem Engagement. Norbert Klein etwa, der sich beim Technischen Hilfswerk (THW) engagiert. Oder Helga Diehl, die früher Stadtbezirksvorsteherin war und heute als Sozialpflegerin tätig ist, sowie Haci Hacioglu von der Kommunalen Ausländervertretung (KAV).

„Sie alle zeigen mit Ihrem Engagement: Ehrenamt ist nichts Nebensächliches“, sagte OB Josef. „Es ist ein Fundament – ein Fundament für unsere Stadtgesellschaft, für Vertrauen und für Zusammenhalt.“  FFM

Neues Zuhause für die Griesheimer Wehr

 Die Brandschützer und ihr Nachwuchs freuen sich über Bauarbeiten, die im Zeitplan geblieben sind

Branddezernentin Annette Rinn (FDP) überbrachte zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses –hier die Fahrzeughalle – die Grüße der Stadt; Feuerwehrfrau Lisa Seibold moderierte gekonnt wie ein Profi. © Maik ReußGriesheim – Immer wieder hatte der engagierte Feuerwehrkamerad Horst Marquardt bei Sitzungen und Jahreshauptversammlungen nachgebohrt: Wann kommt das neue Gerätehaus? Wehrführer Lucas Sattler, der 2011 von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung wechselte und im März 2023 die Nachfolge von Wehrführer Alexander Dorn angetreten hatte, wusste keine Antwort. Und dann ging es plötzlich ganz schnell: „Ihr müsst bald ausziehen“, habe es plötzlich geheißen. Die Freiwillige Feuerwehr kam bei den Kollegen im Nachbarstadtteil unter, wurde von den Nieder Kameraden aufgenommen.

Am Freitag ist das neue Feuerwehrgerätehaus nach knapp anderthalb Jahren Bauzeit eingeweiht worden. Es steht in der Jungmannstraße, quasi auf dem alten Grundstück. Allerdings mit Erweiterung: Dazugekommen ist ein Nachbargrundstück, das einem alten Ehepaar gehörte, und dieses Ehepaar wollte zeitlebens, dass die Feuerwehr es bekommt. Die Erben haben diesen Wunsch berücksichtigt und das Grundstück an die Stadt verkauft – obwohl es höhere Angebote gab.

2010, unter dem langjährigen Wehrführer Fritz Diederich, entstand die Idee, die Wache der Wehr durch einen Neubau zu ersetzen. Die erst 1984, also vor etwas mehr als vier Jahrzehnten, in der Jungmannstraße eingeweihte Wache erfüllte die Anforderungen nicht mehr; seit der Gründung einer Jugendfeuerwehr 1987 und nicht zuletzt durch die Öffnung der Einsatzabteilung für Frauen fehlte es an Platz, und auch für die gewachsene Einsatzabteilung reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus. 2017, so hieß es, sollte ganz sicher gebaut werden, dann war von 2019 die Rede, denn 2018 wurde die Baugenehmigung erteilt. Wann geht‘s endlich los?, fragte immer wieder Horst Marquardt, denn der Neubau wer in die Liste der noch offenen Projekte des sogenannten Prioritätenprogramms aufgenommen worden.

Die neue Wache der Freiwilligen Feuerwehr Griesheim liegt wie bisher an der Jungmannstraße. HOLGER VONHOFIm Juni 2024 – Fritz Diederich war längst Ehrenwehrführer – ging es tatsächlich los, im September 2025 schon, so hieß es, sollte alles fertig sein. Stadträtin Annette Rinn (FDP), als Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz auch für die freiwilligen Feuerwehren zuständig, räumte bei der Eröffnung am Freitag ein, dass sie beim festlichen ersten Spatenstich im Sommer vorigen Jahres an dem ambitionierten Zeitplan gezweifelt habe: „Es ist bei der Stadt Frankfurt nicht unbedingt üblich, im Zeitplan und im Budget zu bleiben.“

Markus Röck, Direktor der Frankfurter Branddirektion, nahm den Ball auf: „Wenn‘s gewünscht wird, können wir Budgets auch überziehen.“ Rund 5 Millionen Euro hat die BKRZ verbaut. BKRZ steht für „Brandschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungsdienstzentrum Grundstücksgesellschaft; die GmbH & Co. KG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Frankfurt und spezialisiert auf den Bau von Wachen – was erklärt, warum Budget und Zeitplan eingehalten wurden. Der Zeitplan allerdings dann doch nicht ganz: „Wir waren acht Wochen im Verzug“, räumte Röck ein. Die BKRZ könne eine Wache pro Jahr bauen und gleichzeitig eine weitere planen. Ein „limitierendes Element“ beim Ausbau der Wachenstruktur seien fehlende Grundstücke: „Wenn Sie eins kennen, rufen Sie uns an.“

Stadtbrandinspektor Dirk Rübesamen, Chef des Kreisfeuerwehrverbands, frohlockte: „Es ist vollbracht. 15 Jahre hat es gedauert.“ Ein neues Haus ziehe immer auch neue Mitglieder an, und das sei gut so: „Ohne unsere Jugend können wir nicht existieren.“ An die Politik richtete er den Aufruf, nicht auf Kante zu planen: „Macht das so, dass etwas Reserve da ist.“ Bei 30 Wehrleuten müsse man mit mehr als 30 Spinden planen. Die neue Wache in Griesheim ist ein modernes Feuerwehrhaus mit drei Fahrzeugstellplätzen, einem Trocknungsraum und einer Kleinwerkstatt sowie einem angrenzenden Funktionstrakt auf drei Etagen – mit Wärmepumpe, Photovoltaik und Dachbegrünung.

Horst Marquardt, 70 Jahre Mitglied der Griesheimer Wehr, hat die Einweihung nicht mehr erlebt; seine Witwe Inge saß in der ersten Reihe. Für Wehrführer Lukas Sattler steht fest: „Wir werden unseren Schulungsraum nach ihm benennen.“  HOLGER VONHOF

Sprechfunklehrgang 03/2025

Aktuell findet der Sprechfunklehrgang 03/2025 statt. Hier das Gruppenbild.

 

Aktuelles vom LFV: Geschäftsstelle des LFV Hessen ab 1. November in neuen Räumen

Liebe Kameradinnen und Kameraden,

ab dem 1. November 2025 wird unsere Landesgeschäftsstelle in Kassel an einen neuen Standort umziehen.

Bitte beachtet, dass die Landesgeschäftsstelle vom 29. Oktober bis einschließlich 7. November 2025 aufgrund des Umzugs nur eingeschränkt erreichbar sein wird. Wir bitten in dieser Zeit um euer Verständnis, falls Anrufe oder E-Mails verzögert beantwortet werden. 

Bitte beachtet in diesem Zusammenhang ebenfalls, da sich unsere telefonische Erreichbarkeit > Geschäftsstelle - Landesfeuerwehrverband Hessen geändert hat.

Neuer Standort GS

*** Land Hessen unterstützt Kommunen beim Bau von standardisierten Feuerwehrhäusern ***

Zeitgemäße Feuerwehrhäuser sind neben modernen Einsatzfahrzeugen eine wesentliche Grundlage für einen leistungsfähigen Brandschutz. Seit Jahren unterstützt das Land die hessischen Kommunen deshalb finanziell tatkräftig und gezielt.

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Um die Kommunen bei Feuerwehrhausneubauten weiter zu unterstützen und entlasten, hat das Innenministerium in einer Arbeitsgruppe mit Vertretern aus dem kommunalen Bereich, dem Gebäudemanagement und der Liegenschaftsverwaltung, von einem Planungsbüro, der Unfallkasse Hessen sowie des Landesfeuerwehrverbandes Hessen einen Leitfaden entwickelt. Dieser fasst die grundlegenden Rahmenbedingungen zusammen, die bei der Planung und Projektierung von Feuerwehrhausneubauten zu beachten sind (z. B. Standortauswahl, Mindestanforderungen, optimaler Projektablaufplan, etc.). Des Weiteren werden mit dem Leitfaden Musterraumprogramme und Mustergrundrisse zur Verfügung gestellt, durch die personal- und kostenintensive Grundlagenermittlungen entfallen können. Damit kann der Leitfaden insbesondere für kleinere bis mittlere Kommunen, die ein bis vier Stellplätze für Einsatzfahrzeuge benötigen, eine besonders praxisnahe und wirtschaftliche Orientierung sein, um Neubauvorhaben effizient zu planen und umzusetzen.

Heimatschutzminister Roman Poseck fasst den Mehrwert der Unterstützung des Landes für die Kommunen wie folgt zusammen: „Die Kommunen sollen sich im Brandschutz auf das Wesentliche konzentrieren können. Das bedeutet, dass sie ihre Ressourcen möglichst effektiv einsetzen sollen, damit die ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner bestmögliche Rahmenbedingungen zum Löschen, Bergen, Retten und Schützen haben.

Eine wesentliche Rolle im Brandschutz spielen Feuerwehrhäuser. Sie sind nicht nur der Standort für Fahrzeuge, Geräte und Ausrüstung, sondern der soziale und organisatorische Mittelpunkt jeder Feuerwehr. Wir stellen den Kommunen ab sofort einen Leitfaden für ein ‚Musterfeuerwehrhaus‘ zur Verfügung und unterstützen damit den Bau von standardisierten Feuerwehrhäusern.

Bislang hat jede Kommune die Planungen für ein neues Feuerwehrhaus weitgehend individuell entwickeln müssen. Mit dem Leitfaden ,Musterfeuerwehrhaus Hessen‘ stellen wir ein landesweit abgestimmtes, praxisorientiertes Konzept zur Verfügung, das Kommunen als klare Planungs- und Entscheidungshilfe dienen kann. Durch die enthaltenen Musterraumprogramme und Grundrisse liegen klare Empfehlungen für Dimensionierung, funktionale Abläufe und technische Anforderungen vor. Dies ermöglicht Architekturbüros eine zielgerichtete, strukturierte Planung, die Fehlplanungen deutlich reduziert. Darüber hinaus werden durch die Standardisierung Planungszeiten verkürzt. Auch die Kostensicherheit wird durch den Leitfaden erhöht, da aufwendige Grundlagenermittlungen und Abstimmungsschleifen entfallen. Ich gehe zudem davon aus, dass sich das Verfahren positiv auf die Kosten auswirken wird und diese gesenkt werden können. Gleichzeitig bleibt das Modell flexibel: Die Muster können bedarfsgerecht an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden, ohne den funktionalen Kern zu verändern.

Ich freue mich, wenn in Zukunft möglichst viele Kommunen den von uns entwickelten Leitfaden für Musterfeuerwehrhäuser nutzen. So können wir die Kommunen insbesondere in Zeiten finanziell angespannter Haushalte auch auf dieser Ebene entlasten. Das Innenministerium steht den Kommunen in dem Prozess natürlich auch beratend und unterstützend zur Seite. Fortan müssen die hessischen Kommunen nicht von Anfang an starten, sondern sie erhalten vom Land eine belastbare Grundlage für eine optimale Planung. So können sie ihre Ressourcen effektiver nutzen und schneller sowie kostengünstiger zu einem neuen Feuerwehrhaus kommen.

Allen Beteiligten der Arbeitsgruppe von der Unfallkasse Hessen, dem Landesfeuerwehrverband Hessen, aus dem Main-Kinzig-Kreis, von der IBH Projektmanagement GmbH, dem Büro Kölling Architekten BDA und den Verantwortlichen aus der Abteilung Brandschutz des Innenministeriums, die den Leitfaden mit sehr großem Engagement entwickelt haben, danke ich von Herzen für ihren Einsatz für einen starken hessischen Brandschutz.

Das ‚Musterfeuerwehrhaus‘ ist ein weiterer Baustein, um Bürokratie im Brand- und Katastrophenschutz abzubauen. Daneben hat das Innenministerium unter anderem eine Zielvereinbarung mit der Unfallkasse Hessen zur Entbürokratisierung der Prüfung von Feuerwehrhäusern durch den Technischen Prüfdienst Hessen abgeschlossen. So erhalten die Kommunen mehr Raum für pragmatische Lösungen vor Ort, um Optimierungsbedarfe umzusetzen. Zudem wird derzeit ein Kommunales Flexibilisierungsgesetz im Hessischen Landtag beraten, was den Kommunen mehr Möglichkeiten zur Befreiung von Standards und dem Abbau von Bürokratie schaffen soll.

Auch in Zukunft werden wir weitere Maßnahmen prüfen, um die Kommunen bestmöglich zu unterstützen. So arbeiten wir derzeit zum Beispiel an einer Softwarelösung zur einheitlichen und digitalen Bearbeitung der Revisionsberichte des Technischen Prüfdienstes Hessen im Zusammenhang mit der Prüfung von Feuerwehrhäusern. Bereits erprobt wird derzeit in fünf Landkreisen ein digitales Antragsverfahren für die Förderung von Feuerwehrhäusern und Einsatzfahrzeugen. Auch diese Maßnahmen werden dazu beitragen, kommunale Verwaltung spürbar zu entlasten.“

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