Bad Orb/26.04.25. - Der Landesfeuerwehrverband Hessen (LFV Hessen) hat am Samstag seine 71. Verbandsversammlung in Bad Orb abgehalten.
Hessischer Feuerwehrverband macht Weg für Erhöhung der Altersgrenze im aktiven Einsatzdienst frei
Rund 300 Personen darunter zahlreiche Delegierte der Mitgliedsverbände, Gäste aus Politik, Verwaltung und Feuerwehrwesen kamen in der Kurstadt Bad Orb im Main-Kinzig-Kreis zusammen, um über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven des hessischen Feuerwehrwesens zu sprechen.
Bereits am Vorabend der Versammlung fand der traditionelle Empfang mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus der hessischen Feuerwehrfamilie, Partnern und Förderern sowie der Landespolitik statt. Ein besonderer Moment war die Übergabe einer Spende in Höhe von 20.000 Euro durch den Werkfeuerwehrverband Hessen e.V. an die Hessische Feuerwehrstiftung. Dies ist ein starkes Zeichen für Solidarität und Unterstützung innerhalb der Feuerwehrgemeinschaft, vielen Dank für die Unterstützung!
Fachlicher Austausch im Fokus
Die diesjährige Verbandsversammlung stand ganz im Zeichen der fachlichen und strategischen Weiterentwicklung der Feuerwehren in Hessen. Einen zukunftsgerichteten Impuls setzte der Fachvortrag von Johannes Angebauer, der unter dem Titel „Künstliche Intelligenz“ die Bedeutung digitaler Technologien und innovativer Systeme für Einsatzabläufe, Gefahrenprognosen und Organisationsprozesse beleuchtete. Der Vortrag stieß auf großes Interesse und regte zur intensiven Auseinandersetzung mit der digitalen Transformation im Feuerwehrwesen an.
Rückblick und klare Positionen: Jahresbericht von LFV-Präsident Norbert Fischer

In seinem Jahresbericht ging Präsident Norbert Fischer auf die gegenwärtigen Herausforderungen für das Feuerwehrwesen ein, von zunehmender gesellschaftlicher Unsicherheit bis hin zu globalen Krisen, die auch in Hessen spürbare Auswirkungen zeigen. Fischer betonte, dass die Feuerwehren trotz dieser Entwicklungen verlässlicher Garant für schnelle Hilfe und Sicherheit bleiben. Zugleich hob er die enge Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren im Bevölkerungsschutz, insbesondere mit der Bundeswehr und den anderen BOS-Organisationen als zentralen Erfolgsfaktor hervor.
Mit Blick auf künftige Einsatzlagen unterstrich Fischer die zunehmende Bedeutung europäischer Zusammenarbeit. Die hessischen Feuerwehren sind künftig Teil des EU-Katastrophenschutzverfahrens zur Vorabpositionierung von Kräften bei Waldbrandgefahren in Südeuropa. Auch an der Gründung einer europäischen Feuerwehrgemeinschaft hat sich der Verband im vergangenen Jahr aktiv beteiligt, so kann im Mai in Berlin der Europäische Feuerwehrverband gegründet werden. Neben der Einsatzbereitschaft betonte Fischer auch die personelle Stärke der hessischen Feuerwehren. Über 70.000 aktive Einsatzkräfte sowie rund 18.000 in den Kinderfeuerwehren und 26.000 Jugendliche in den Jugendfeuerwehren verdeutlichen die erfolgreiche Arbeit vor Ort. Dabei stehen nicht nur Ausbildung und Technik im Vordergrund, sondern auch Werte wie Demokratieverständnis, Integration und Respekt. Die Tendenz des Mitgliederzuwachses in den Nachwuchsabteilungen bleibt erfreulicherweise weiter steigend.