Berlin. - Jeder Fünfte der Mitbürgerinnen und Mitbürger weiß nicht, dass es in Deutschland eine Gesetzgebung zur Ausstattung privaten Wohnraums mit Rauchmeldern gibt.
Bild: DFV - Grafik: Rauchmelder retten Leben
Lange hat die Freiwillige Feuerwehr Griesheim darauf warten müssen, nun steht dem Bau der neuen Unterkunft an alter Stätte in der Jungmannstraße 6 nichts mehr im Wege. Am Mittwoch haben Verantwortliche und Nutznießer um die Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP) den ersten Spatenstich getan. Die moderne Bleibe für die Brandlöscher im Stadtteil soll im Herbst 2025 fertig sein.
Von einem „schönen Tag“ sprach Frankfurts Feuerwehr-Vize Markus Röck. „Alle Ampeln stehen jetzt auf Grün.“ Grundstücksverhandlungen, berichtete er, habe es schon im Jahr 2011 gegeben, doch erst im Jahr 2019 konnten die Planungen beginnen. Die wiederum waren wegen eines ähnlichen Bauvorhabens in Fechenheim zurückgestellt. Nun heißt es also endlich „Spaten, marsch“ - und die Investition in den Neubau von etwa fünf Millionen Euro nannte Röck „eine gute Investition in die Gefahrenabwehr“.
Rinn sprach von einem Meilenstein bei der weiteren Verbesserung der Frankfurter Sicherheitsarchitektur. Hintergrund: Die jetzige Wache aus dem Jahr 1984 an gleicher Stätte genügt den heutigen Anforderungen an ein Feuerwehrhaus schon lange nicht mehr. Das Architekturbüro Dietmar Moos hatte die Planungen für ein modernes Feuerwehrhaus übernommen, mit der Bauausführung wurde die Firma „f.m.a. Bau“ als Generalunternehmer beauftragt. Und so soll’s nun nach Worten der Verantwortlichen weitergehen: Das derzeit auf dem Grundstück stehende Feuerwehrhaus wird entkernt, umgebaut und weiter genutzt, die bestehende alte Fahrzeughalle wird abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.
Geplant ist der Neubau einer Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen, sogenannten Remisen, Trocknungsraum und einer Kleinwerkstatt, sowie eines angrenzenden Funktionstraktes auf drei Etagen. Das bestehende umgebaute Feuerwehrhaus wird dann durch den Anbau eines Treppenhauses mit der Fahrzeughalle und dem Neubau verbunden.
In der aktuellen Kostenberechnung sind laut Stadt nicht nur die Baupreisentwicklungen am Markt berücksichtigt, sondern auch die geänderten Vorgaben nach dem aktuellen Gebäude-Energie-Gesetz für eine zeitgemäße energetisch und klimatechnisch sinnvolle Heizungsanlage, sprich: Wärmepumpe, die Installation einer Photovoltaik-Anlage und Dachbegrünung, einer mobilen Netzersatzanlage sowie einer Glasfaseranbindung enthalten.
Das Brandschutz-, Katastrophenschutz und Rettungsdienstzentrum (BKRZ) ist für den Bau und die Bewirtschaftung der Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr sowie der Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr zuständig. Sie wurde 1999 als 100-prozentige städtische Tochtergesellschaft gegründet, um im Auftrag der Branddirektion die städtischen Feuer- und Rettungswachen sowie die Feuerwehrhäuser zu bauen und zu betreiben. In den vergangenen über zwei Jahrzehnten hat das BKRZ nach eigenen Angaben allein zwölf Neubaumaßnahmen für die Berufsfeuerwehr umgesetzt und dreizehn Standorte der Freiwilligen Feuerwehren erneuert oder neu gebaut.
Mit viel Hoffnung verfolgte auch Benedikt Maihöfer, stellvertretender Wehrführer der Griesheimer, den Spatenstich. „Wir freuen uns, dass es nach 13 Jahren jetzt losgeht“, erklärte er. 60 bis 80 Einsätze haben sie jährlich und verfügen über 35 Mitglieder in der Einsatzabteilung. Im neuen Bau sei Platz für insgesamt 40 bis 50 Mitglieder. Auch einen eigenen Multifunktionsraum für die Jugendfeuerwehr werde es geben. Seit Anfang Mai haben die Griesheimer Feuerwehrleute Asyl bei den Kameraden der Nieder Wache gefunden, wie Maihöfer erzählt. Das klappe aber gut, zumal man im Ernstfall ohnehin über die Mainzer Landstraße fahre, um die bei geschlossenem Bahnübergang vollgestopfte Elektronstraße zu vermeiden. Michael Forst