Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

Neues aus dem Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Digitale Waldbrandeinsatzkarten für hessische Feuerwehren

Wiesbaden. - Innenminister Roman Poseck: „Moderne Technik unterstützt unsere Brandschützerinnen und Brandschützer künftig bei der Waldbrandbekämpfung.“

Das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz und das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat haben bereits im vergangenen Sommer eine Lizenz zur Nutzung von navigationsfähigen Waldwegdaten der NavLog GmbH abgeschlossen, welche nun um waldbrandrelevante Daten aus hessischen Wäldern ergänzt werden können. Zu diesem Zweck haben unter anderem der Landesbetrieb Hessen-Forst (LBHF), der die Daten für Waldbrandeinsatzkarten für von ihm betreuten Waldflächen pflegt, kommunale und private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die eine Lizenz kostenfrei beantragen können und im Gegenzug ihre Daten einpflegen, sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben des Landes Hessen, insbesondere Feuerwehren, Zugang zum NavLog-System. Nachdem die Übertragung der Daten in das neue System und die Neuerfassung zusätzlicher Karteninhalte erfolgreich angelaufen ist, werden die Waldbrandeinsatzkarten nun in Form eines digitalen Kartendienstes den hessischen Feuerwehren, Forstbehörden und weitere Organisationen wie Leitstellen und Rettungsdiensten zur Nutzung zur Verfügung gestellt.

Bild:© Robin von Gilgenheimb/Wiesbaden112.de

 

Effektivere Waldbrandbekämpfung

Dazu erklärte Innenminister Roman Poseck: „Mit dem Start der digitalen Waldbrandeinsatzkarten gehen wir den nächsten Schritt, um die Waldbrandbekämpfung in Hessen noch effektiver zu gestalten. Ab sofort liegen die Waldbrandeinsatzkarten nicht mehr in analogen Kartenblättern vor, sondern können digital in einem Geoinformationssystem verarbeitet werden. Die Einsatzkräfte erhalten direkt über das Mobilgerät, ein umfassendes Lagebild über Waldwege, Topographie und Infrastruktur wie mögliche Löschwasserentnahmestellen. Die Informationen stehen somit noch einfacher und schneller zur Verfügung, was für die Brandschützerinnen und Brandschützer insbesondere bei der Waldbrandbekämpfung einen enormen Mehrwert bringt. Dank moderner Technik und der Beschaffung von Spezialfahrzeugen ist unser Brand- und Katastrophenschutz für die Zukunft gut aufgestellt.

 

Appell für umsichtiges Verhalten zur Reduzierung der Waldbrandgefahr

Dennoch gilt es, jeden Waldbrand nach Möglichkeit zu vermeiden. Allein im vergangenen Jahr wurden in Hessen mehr als 52 Waldbrände registriert, die rund 20,5 Hektar abgebrannte Fläche verursachten. Ich rufe daher alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich in den Sommermonaten umsichtig zu verhalten, um das Waldbrandrisiko zu minimieren.“

Das neue System steht ab sofort u. a. den Feuerwehren, Katastrophenschutzeinheiten, der Landes- und Bundespolizei sowie Hessen-Forst zur Verfügung. Es bedarf keiner weiteren Anschaffungen an Hardware, Software oder kostenpflichtigen Lizenzen zur Nutzung des Kartenmaterials. Künftig wird es auch die Möglichkeit geben, die Daten über App-Anwendungen zu nutzen. Bereits jetzt nutzen einige hessische Feuerwehren eigene Geoinformationssysteme und können fortan anstelle von analogen Karten mit den Daten arbeiten. Die Bereitstellung von analogen Waldbrandeinsatzkarten bleibt für eine Übergangsphase bestehen.

Forstminister Ingmar Jung erläuterte: „Für das waldreiche Hessen ist die Einführung der digitalen Waldbrandeinsatzkarte ein wichtiger Schritt, den zunehmenden Herausforderungen zu begegnen. Das bislang sehr feuchte Jahr 2024 kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Klimawandel auch in Hessen bereits seit geraumer Zeit eine Zunahme der potentiellen Waldbrandgefahr bewirkt. Der langfristige Waldumbau, die intensivierte Aus- und Fortbildung zum Thema Waldbrand, die zielgerichtete technische Ausstattung sowie regelmäßige, gemeinsame Waldbrandbekämpfungsübungen sind weitere Schritte auf diese Entwicklung zu reagieren. Mit der nunmehr zur Verfügung stehenden Technik ist es allen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern möglich, einen wichtigen Beitrag zum Schutz ihrer Wälder zu leisten und die Brandschützerinnen und Brandschützer effektiv zu unterstützen.“

 

Hintergrund zu NavLog und vorbeugendem Waldbrandschutz

Die NavLog GmbH erstellt im Auftrag der Forst- und Holzbranche einen routingfähigen Datensatz, der deutschlandweit Waldwege für die Befahrung mit Holztransportern klassifiziert. Kommunale und private Waldbesitzer können die hessische Landeslizenz, deren Kosten sich das Hessische Forstministerium und das Hessische Innenministerium teilen, ebenfalls nutzen und zugleich die Daten ihres eigenen Bereichs pflegen.

Von den Feuerwehren statistisch erfasst werden unter dem Begriff „Waldbrand“ alle Einsätze, bei denen die Feuerwehr aufgrund eines „Brandes eines Waldes, Feldes oder einer Wiese mit der Gefahr der weiteren Ausdehnung“ alarmiert wurden.

 

Ergänzung Webteam

Laut Angaben von NavLog erhalten die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben die NavLog-Zugangsdaten über die Regierungspräsidien.

[Hier] findet man einen entsprechenden Bericht der Hessenschau mit dem Titel "Digitale Karten sollen Waldbrandbekämpfung erleichtern" vom 15.08.2024.

[Hier] findet man einen entsprechenden Bericht der Hessenschau mit dem Titel "Waldbrand-Ausbildungstage in Fernwald" vom 22.06.2024.

Dazu schreibt die Hessenschau u. a.:

Aus Sicht von Norbert Fischer, Präsident des Landesfeuerwehrverbands Hessen, sind die neuen digitalen Karten ein gewaltiger Fortschritt: "Weil wir umfassend sehr schnell alle Informationen zur Verfügung und im Einsatzfahrzeug dabei haben."

Die Idee dahinter: Schon auf dem Weg zum Brandherd, sollen Feuerwehrführer den Einsatz detailliert planen können. Wo kommen die Fahrzeuge durch und wo nicht? Wo kann Wasser entnommen werden? Werden irgendwo noch Munitionsreste vermutet?

Quelle: Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz