Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

IUK - KatS-Waldbrandübung

Hier einige Eindrücke der IUK - KatS-Waldbrandübung vom 19. August 2023 im Frankfurter Stadtwald in Schwanheim.

Unwetter wütet im Westen

HK 2023 06 23Der schwere Sturm am gestrigen Abend hat vor allem im Frankfurter Westen teils schlimme Schäden angerichtet. So waren in SindlingenNord in Bahnhofsnähe mehrere Bäume auf eine Oberleitung gestürzt. Auch auf in einer Wohnsiedlung geparkte Autos, ebenfalls unweit des Bahnhofs krachten sie nieder. Feuerwehrsprecher Thomas Gruber sprach von „75 Einsätzen seit 18.30 Uhr, die meisten davon in Sindlingen, Zeilsheim, Schwanheim, Unterliederbach und Höchst“. In Unterliederbach löschten die Einsatzkräfte zwei Traktoren und einen Dieseltank, in Griesheim bekämpften sie einen Flächenbrand. In Höchst stürzte auf dem Ettinghausenplatz ein großer Walnussbaum um, umgeknickte Bäume lagen unter anderem auch auf dem Radweg Richtung Zeilsheim, an der S-Bahnlinie und Kleingärten. Verletzte gab es keine, „die Leute haben großes Glück gehabt“, sagt der Sprecher. Auch die A66 war in beide Richtungen von umgestürzten Bäumen betroffen. mfo/dpa / FOTO: roessler (DPA)

Mehrere Feuer in der Stadt halten die Einsatzkräfte auf Trab

Im Westend brannte am Montag ein Dachstuhl. FOTO: 5VISION.NEWSFrankfurt. - Insgesamt vier Brände beschäftigten am Montagabend die Freiwillige und Berufsfeuerwehr in Frankfurt. Gegen 19 Uhr wurde die Feuerwehr unter anderem zu einem Brand im Reuterweg gerufen. Die dunkle Rauchsäule war weit über das Westend hinaus zu sehen. Ein Dachstuhl eines Geschäftshauses war in Brand geraten. Über Warn-Apps auf dem Smartphone wurden die Anwohner gebeten, Fenster und Türen wegen der Rauchentwicklung geschlossen zu halten. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von 25 Fahrzeugen und rund 100 Einsatzkräften vor Ort. Wie die Feuerwehr mitteilte, erschwerte insbesondere die Witterung den Einsatz. Gegen 21.55 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten waren jedoch sehr aufwendig und dauerten bis Redaktionsschluss an. Über die Brandursache und die Höhe des Schadens konnten am Montagabend noch keine Angaben gemacht werden. Verletzt wurde niemand. Ebenfalls keine Verletzten gab es bei einem Feuer in der Niddastraße im Bahnhofsviertel. Dort brannte es in einer Wohnung im vierten Obergeschoss eines Wohnhauses. Zudem meldete die Feuerwehr zwei Flächenbrände an den Bahnstrecken in Griesheim und Niederrad, die zeitweise den S-Bahnverkehr einschränkten. jlo

Schon wieder brennt der Wald - Feuerwehren erhalten Hilfe aus der Luft

Feuer hatte sich auf einer Fläche von 20 000 Quadratmeter in Goldstein ausgebreitet - Wir beantworten Fragen zur Organisation der Waldbrandeinsätze

Ein Feuerwehrmann löscht eines der vielen Glutnester. Noch Stunden später beobachtete die Feuerwehr das Waldstück in Goldstein, damit es nicht zu einem erneuten Brand kommt. FOTO: sergen kayaFrankfurt. - Großeinsatz der Frankfurter Feuerwehren: Bis zum frühen Sonntagmorgen bekämpfen 65 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr mit den Freiwilligen Feuerwehren Schwanheim, Niederrad und Sachsenhausen einen Waldbrand auf einer zwei Hektar großen Fläche unterhalb des Waldfriedhofs in Goldstein. Gegen 2.30 Uhr waren laut Feuerwehrsprecher Thomas Koch einige Anrufe bei der Feuerwehr eingegangen. „Gegen 7 Uhr morgens hatten wir den Brand gelöscht“, sagte Koch. Die Bewohner von Schwanheim und Goldstein wurden über den Kurznachrichtendienst Twitter gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten. „Wir mussten aber niemanden evakuieren“, sagte Koch. 

Zunächst war die Feuerwehr nach ersten Auswertungen der Bildern einer Drohne von sieben Hektar brennender Waldfläche ausgegangen. Noch Stunden nach der erfolgreichen Bekämpfung des Brandes suchten Feuerwehrleute mit Wärmekameras das Gebiet nach Glutnestern ab. „Damit wir nicht gleich wieder ausrücken müssen“, so Koch.

Es ist bereits der dritte Brand im Stadtwald in dieser Saison, die ersten beiden ereigneten sich im Forstrevier Sachsenhausen. 600 Quadratmeter erwischten die Flammen, wahrscheinlich ausgelöst durch weggeworfene Zigarettenkippen, sagt Tina Baumann, die Leiterin der Forst-abteilung im städtischen Grünflächenamt. Sie stuft die beiden Fälle Ende Mai und Anfang Juni als kleinere Waldbrände ein - auch der in Goldstein dürfte sich dort einreihen.

„Aber wir sind in Habachtstellung“, sagt Baumann. „Es kann jederzeit ein großes Feuer zuschlagen.“ Eines, das richtig Wald frisst, eines, das es nicht mit dem Bodenfeuer bewenden lässt, mit dem es Frankfurt bisher zu tun hatte. Das klettert zwar auch am Stamm empor und zerstört die Nährstoffleitungen, so dass der Baum unweigerlich sterben muss, schildert die Forstchefin.

Aber in den besonders trockenen Abschnitten kann es heftiger werden, siehe den Großbrand am Altkönig vor wenigen Tagen in einem Nachbarrevier der Frankfurter Stadtwaldableger, die es im Taunus gibt. Baumann: „Wir haben seit dem vorigen Jahr eine erschreckende Situation.“ Großes Thema dabei auch: woher Löschwasser nehmen?

Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte Frankfurt, Offenbach und Darmstadt in der vergangenen Woche bis einschließlich Sonntag fast durchgängig mit Stufe 4 von insgesamt 5 gelistet. Das hessische Umweltministerium warnt in Südhessen vor regional hoher und landesweit vor einer grundsätzlich erhöhten Waldbrandgefahr. Für Dienstag erwarten die Prognosen deutliche Entspannung: Regen ist angesagt, der DWD-Index geht dann runter bis auf Stufe 1.

Was tun, wenn’s brennt? Dann kommt die Feuerwehr und löscht - womit? „Dem Frankfurter Stadtwald geht’s in der Hinsicht top“, sagt Florian Ritter von der Pressestelle der Frankfurter Feuerwehr. „Da gibt es teilweise sogar Hydranten, da gibt es geteerte Straßen, auf denen unsere Tanklöschwagen fahren können - das sieht in anderen Gemeinden viel schwieriger aus.“ Fehlt dennoch Wasser, greifen die Wehrleute zu kurios anmutenden Werkzeugen wie Feuerpatschen, Waldbrandhacken und Löschrucksäcken. „Vorbild dafür sind unsere Nachbarn in Südeuropa“, sagt Ritter, „von ihnen können wir viel lernen.“ Gerade in Bezug auf „die knappste Ressource, die wir bei einem Waldbrand haben: Wasser“, erläutert Ritter. 

Die Feuerwehr ist auch fürs Löschen aus der Luft ausgerüstet. Technisch möglich sei es durchaus, Wasser aus großen Teichen aufzunehmen und über dem Stadtwald abzuwerfen. Auch aus dem Main? Davon seien die Piloten weniger begeistert - zu viele Menschen drumherum, die bei einem Unfall gefährdet wären. Vorrang habe das Löschen am Boden, sagt Ritter. Eine Wasserentnahme aus den Stadtwaldweihern komme theoretisch auch infrage. Im Sinne des Naturschutzes müsse dann abgewogen werden: „Was macht mehr kaputt im Biotop - dass ich den Wasserspiegel des Teichs um einige Zentimeter senke oder dass ich Teile des Waldes abbrennen lasse?“ In solchen Fragen arbeite die Feuerwehr aber stets eng mit dem Grünflächenamt zusammen.

Dort, im Amt, ist ein Szenario ohnehin am beliebtesten: dass es erst gar nicht brennt. Vorbeugen lässt sich vor allem mit dem Umbau von Monokulturen zu Mischwäldern, sagt Tina Baumann: „Wir wollen dem Feuer nicht mehr so große Angriffspunkte wie die Fichtenwälder im Taunus bieten.“ Aber: „Wenn der Wald weiter so austrocknet, haben wir keine Handhabe.“

Dann greift nur noch eins: die Aufklärung der Bevölkerung. Für die Brände sei fast immer der Mensch verantwortlich, sagt die Forstchefin, und meist aus Unwissenheit. „Verbote werden überwiegend respektiert - wenn die Leute davon wissen.“ Dass zum derzeit geltenden Grillverbot auch ein Shishaverbot gehört, weil darin Kohle verbrannt wird, wüssten offenbar nicht alle.

Verbote seien zum Schutz des Waldes nötig, wirbt Tina Baumann um Verständnis. „Aber bei Verstößen klären wir zuerst auf, statt gleich zu bestrafen.“ Es sei denn, es gilt die höchste Warnstufe, und jemand muss trotzdem rauchen und die Kippe in den Wald werfen. Dann sei auch die Grenze zur Straftat überschritten. Thomas Stillbauer und Michael Forst 

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690 Einsätze für die freiwillige Feuerwehr

Retter ziehen Bilanz, Stadt sagt weiterhin finanzielle Unterstützung zu

Stadträtin Stephanie Wüst ehrte in der Hauptversammlung verdiente und langjährige freiwillige Feuerwehrleute.FOTO: michael faustFrankfurt  - 932 Mitglieder hat die Freiwillige Feuerwehr (FFW) in 28 Ortsteilen und einer Rettungshundestaffel - eine Zahl, die seit Jahren leicht ansteigt. Ende 2021 hat sie erstmals die Schwelle von 900 überschritten. In der Hauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbands machte die Politik den freiwilligen Feuerwehren Hoffnung auch auf finanzielle Unterstützung. „Wir können, dürfen und wollen nicht auf die freiwilligen Feuerwehren verzichten“, sagte Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP), die in Vertretung der erkrankten Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP) in die Mehrzweckhalle des Brandschutzzentrums gekommen war. Mehrere Hundert Mitglieder der FFW waren am Samstag versammelt.

Im vergangenen Jahr habe die Stadt ein Defizit der FFW von 25 000 Euro aufgefangen, erinnerte Wüst, dies werde auch weiter geschehen, wenn erforderlich. „Auf der Prioritätenliste stehen neue Gerätehäuser für die freiwilligen Feuerwehren ganz oben“, versicherte Wüst. Es gehe schneller, wenn die Stadt ein eigenes Grundstück hat, es könne, wie in Oberrad, auch mal 20 Jahre dauern, bis das Feuerwehrhaus fertig werde. Wüst sicherte auch zu, dass die Stadt das Feuerwehrkonzept 2040 umsetzen werde. Dort geht es auch um die Installation von Sirenen - um im Brand- oder Katastrophenfall besser warnen zu können.

Stadtbrandinspektor Dirk Rübesamen, Chef der freiwilligen Feuerwehren, zeigte sich enttäuscht darüber, dass 2022 nicht das Jahr der Erholung nach der Pandemie geworden war, sondern ein Jahr, in dem die Feuerwehrleute sprachlos vor den Bildern aus der Ukraine stehen: „Wir denken oft an die Kameraden, die dort unter schwierigsten Bedingungen Brände löschen und Verletzte versorgen.“ Und dann würden Rettungskräfte sogar angegriffen, wie andernorts in Deutschland geschehen. Insgesamt, so Rübesamen, haben die freiwilligen Feuerwehren im vergangenen Jahr 690 Einsätze gefahren, davon 467 Brände, 182 Hilfeleistungen sowie 29 Einsätze für die Notfallseelsorge, bei der die FFW eine Art Taxidienst zu organisieren hat. Insgesamt kamen 11 520 Einsatzstunden zusammen. Karl-Heinz Frank, Leiter der Berufsfeuerwehr, betonte die Notwendigkeit, gut zusammenzuarbeiten zwischen Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr. Beide Systeme ergänzten sich. Auch Vertreter der Römer-Parteien waren in der Hauptversammlung vertreten und sprachen Grußworte, so Christoph Rosenbaum, sicherheitspolitischer Sprecher der Grünen, Nils Kößler, Fraktionsvorsitzender der CDU, Roger Podstatny, SPD-Stadtverordneter, und Uwe Becker, der CDU-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters.

Torsten Greiff wurde zum Kassier des Kreisfeuerwehrverbands gewählt, Markus König zum Schriftführer, vertreten von Michael Winter, dem zweiten Schriftführer. Andreas Ruhs ist als Beisitzer Vertreter der Branddirektion, Stefan Krauss wurde zudem zum Beisitzer gewählt. Die meisten Abstimmungsergebnisse waren einstimmig. tjs