Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

Experten einig: Osthafen-KatS-Übung "FRANKOPIA" war die Realistischste seit Jahren

Katastrophenübung im Osthafen

Die Verletztendarsteller verhielten sich täuschend echt. Hunderte Einsatzkräfte halfen, die vermeintlich Verwundeten zu retten. FOTOs: michael SchickFeuerwehr, Rettungsdienste, THW und leidenschaftliche Opferdarsteller probten den Ernstfall

Frankfurt. Schreckliche Schreie gellen durch den Osthafen. „Ich will nicht sterben!“, stellt ein blutverschmierter Mann auf einer Trage klar. „Die Marie ist noch da drin“, brüllt eine Frau den Feuerwehrleuten entgegen, die aber auch anderswo gebraucht werden.

Das Szenario: Ein Feuer mit vielen Verletzten. Aus den Fenstern einer Speditionsfirma qualmt es gewaltig, verzweifelte Menschen hämmern von innen gegen verschlossene Fenster, andere rufen aus offenen Fenstern um Hilfe. Jammern, Wehklagen, dann ertönen die Sirenen.

Und als ob das alles nicht schlimm genug wäre, steht mittenmang der Oberbürgermeister und zeigt sein unergründliches Mike-Josef-Lächeln. Kurz gesagt: eine komplette Katastrophe.

Disco-Nebel als Rauchersatz

Aber eine mit Ansage. Feuerwehr, Rettungsdienste und Technisches Hilfswerk (THW) proben am Samstag den Ernstfall. Aber so richtig: 290 Einsatzkräfte, 65 Fahrzeuge, Disco-Nebel als Rauchersatz und 40 Laien, die sehr überzeugend einen MANV darstellen. Ein MANV ist ein Feuerwehrsprruch und steht für „Massenanfall an Verletzten“.

Es war die große Übung bei „Frankopia 23“, dem jährlich stattfindenden Übungstag der unteren Katastrophenschutzbehörde und der Arbeitsgemeinschaft der Frankfurter Hilfsorganisationen. Solche Übungen gibt es seit 2006.

Damals probten die Freiwillige Feuerwehr Sossenheim, der Rettungsdienst der Malteser und das THW unter dem schönen Namen „Herbststurm“ eine Katastrophe, die durch Extremwetter verursacht wird. Und das fünfmal - die Übungen finden seitdem jährlich statt, fünf Jahre ist der Zeitraum eines Katastrophenszenarios.

Zwei Stunden Krach und Qualm

Dem „Herbststurm“ folgte der „Olymp“, der sich mit einer Katastrophe bei einer Großveranstaltung auseinandersetzte. Seit 2017 heißt das ganze nun „Frankopia“. Vor den kritischen Augen der Übungsbeobachter müssen die beteiligten Organisationen zeigen, dass das professionelle Zusammenspiel im Ernstfall klappt.

Nach etwa zwei Stunden Krach und Qualm und Wehgeschrei ist die Übung vorbei. Es ist ein Glück, dass die Übung im Osthafen stattfand, denn bei den überzeugenden Todesschreien der Verletztendarsteller hätte man sich sonst vor Gaffern und Handyfilmern kaum retten können.

So standen bloß ein paar Stadtpolitiker und Pressemenschen im Weg herum - der Oberbürgermeister mal ausgenommen, der gab immerhin den Startschuss und bedankte sich bei allen Rettungskräften für ihre Arbeit, vor allem jene, die im Ernstfall verrichtet wird.

Alles lief gut, alle wurden gerettet. Die Auswertung der Übung wird noch Zeit in Anspruch nehmen. Einziges Opfer der Übung ist ein armer Hund, der beim Gassigehen von Frauchen mit Leibeskräften daran gehindert werden musste, den „Verletzten“ zu Hilfe zu eilen.

Stefan Behr

Quellenangabe: Höchster Kreisblatt vom 02.10.2023, Seite 15 - herzlichen Dank!

KatS-Übung "FRANKOPIA 2023" - Erste externe Impressionen

Gruselige Katastrophen-Übung. Dieser Schrei ist nur Show!

Schrei, so laut du kannst! Eine mit literweise Kunstblut besudelte Verletzten-Darstellerin gibt bei der Katastrophen-Übung alles. Foto: Jürgen MahnkeVon: JÜRGEN MAHNKE

Frankfurt. - Tatütata, Rauch und ganz viel Kunstblut: Mit einer Großübung am Frankfurter Osthafen probten Feuerwehr, Rettungsdienste und THW für den Ernstfall. Vor allem die Verletzten-Laiendarsteller gaben alles.

Das Szenario von „Frankopia 2023“: Feuer in einem Büro- und Gewerbekomplex, die erste Meldung lautete „Großbrand, MANV 25“ (aus dem Blaulicht-Deutsch übersetzt: Mehr als 25 Verletzte zu erwarten).

Der erste Notruf ging um 13.04 Uhr bei der Feuerwehr-Leitstelle ein. Der Anrufer: OB Mike Josef (40, SPD).

Um 13.09 Uhr war der erste Rettungswagen vor Ort. Er hatte das Frankfurter Zeitlimit von fünf Minuten zwischen Alarmierung und Eintreffen am Unglücksort gerade so noch geschafft. Dann rasten Schlag auf Schlag immer mehr Feuerwehren, Rettungs- und Notarztwagen herbei.

Ihre Besatzungen stießen überall auf schreiende „Verletzte“, Ketchup-Blutlachen, abgetrennte Gummi-Gliedmaßen. Aus dem ersten Stock einer Lagerhalle drang Qualm.

Mit der Drehleiter werden Eingeschlossene aus dem „brennenden“ Gebäude geholt. Foto: Jürgen MahnkeBrände mussten gelöscht, Eingeschlossene mit der Drehleiter geborgen, Patienten je nach Schwere ihrer Verletzungen klassifiziert und Plätze in den Krankenhäusern der Stadt organisiert werden. Das THW befreite verschüttete Menschen. Und eine Verpflegungsstation wurde auch aufgebaut.

Nach rund zwei Stunden war die Übung vorbei und alle happy: Die Retter, weil's gut lief. Die Verletzten-Darsteller, weil sie endlich das klebrige Film-Blut abwaschen konnten.

Einladung zum herbstlichen Frühschoppen- und Kaffee-Beisammensein der KFV-Ehren-/Altersabteilung

Der Kreisfeuerwehrverband Frankfurt am Main e.V. möchte alle Kameraden der Ehren- und Altersbteilung sowie alle Ehrenmitglieder zum herbstlichen Frühschoppen bei der Freiwilligen Feuerwehr Frankfurt-Griesheim einladen:

Wann: Sonntag, 29. Oktober 2023
Wo: FF Griesheim, Feuerwehrhaus, Jungmannstrasse 6, 65933 Frankfurt am Main
Uhrzeit :  11.00 Uhr bis ca. 19.00 Uhr

Achtung: Auch hier ist es wichtig, bis zum 21.10.2023 eine Rückmeldung zu machen, damit wir einen aktuellen Überblick über die potentielle Teilnehmerzahl vorliegen haben.

Es wäre schön, Euch persönlich an diesem schönen Herbsttag begrüßen zu dürfen. Hier auch gerne nochmals der Hinweis: alle Kameradinnen und Kammeraden, die das 55. Lebensjahr überschritten haben, dürfen ebenfalls teilnehmen und sind hiermit auch herzlich eingeladen.

Bei Rückfragen ruft mich einfach an: Peter Kraft, FBL Ehren-/Altersabteilung, unter der Mobilnummer 0170 - 3382009. Es freuen sich auf Euch Peter Kraft und der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Frankfurt am Main e.V.

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Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte ausschließlich im pdf-Format (max. 5 MB) per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bei Fragen steht Ihnen

Herr Harald Popp, Geschäftsführer des LFV Hessen,

telefonisch unter der Rufnummer 0561 7889-45147 zur Verfügung.

Neue Rettungswagen im Anmarsch

Stadt kauft 20 Rettungswagen für 4,5 Millionen Euro

Neue Flotte soll spätestens zur Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2024 im Einsatz seinSo sehen sie aus, die neuen Rettungswagen. FOTO: chobotsky/Feuerwehr

Frankfurt. - In 20 neuen Rettungswagen sollen Patienten in Frankfurt demnächst noch besser betreut werden. 4,5 Millionen Euro wendet die Stadt dafür auf. Bis zur Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2024 sollen die neuen Ambulanzen im Einsatz sein. Der erste der neuen Wagen sei bereits bei der Branddirektion eingetroffen und werde nun für Schulungen verwendet, erklärt Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP). Von Januar an würden die neuen Fahrzeuge gestaffelt in Dienst gestellt. Der millionenschwere Austausch sei nötig, „da die bestehende Fahrzeuggeneration bereits deutlich in die Jahre gekommen ist“. Die neuen Fahrzeuge wurden nach einem europaweiten Vergabeverfahren im vorigen Jahr bestellt.

Wesentliche Neuerung der Rettungswagen sei ein innovatives Tragensystem. Das könne auch in kleinen Aufzügen älterer Häuser eingesetzt werden, „wie es viele in der Frankfurter Alt- und Innenstadt gibt“, erklärt die Dezernentin. Das Tragesystem sei zudem elektrohydraulisch steuerbar. Das entlaste das Personal ergonomisch stark. Da die Fahrzeuge allesamt baugleich seien und somit die Bedienbarkeit einheitlich, könnten die Mitarbeiter außerdem unproblematisch wechseln.

Lieferung verzögert sich

Die Einflottung der neuen Rettungswagen läuft allerdings weniger rund als erhofft. So gebe es eine erhebliche Kostensteigerung und die Preise für Rettungswagen seien um fast die Hälfe gestiegen. Außerdem habe sich die Lieferfrist stark verlängert. Statt binnen eines Jahres könne der Hersteller nun erst innerhalb von 24 Monaten liefern, erläutert die Dezernentin. Das führe zu weiteren zusätzlichen Kosten, weil die bisherigen Fahrzeuge länger betrieben werden müssen. „Die in Frankfurt gesetzte hohe Qualität in der Menschenrettung ist uns dies wert“, sagt Annette Rinn.

Die Berufsfeuerwehr setzt neun Rettungswagen im 24-Stunden-Dienst ein. Sie ist damit größter Leistungserbringer für den Rettungdienst für die städtische Branddirektion. Ebenso betreiben der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsches Rotes Kreuz, Flughafenbetreiber Fraport, die Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst Rettungsdienst.

Neben den neun 24-Stunden-Rettungswagen hält die Berufsfeuerwehr vier Zusatzfahrzeuge für die Spitzenabdeckung bereit, erklärt Feuerwehrsprecher Andreas Mohn. Zwei Fahrzeuge stehen der Feuerwehr-Akademie zur Ausbildung des Rettungdienstpersonals zur Verfügung. Fünf weitere sind die technische Reserve und werden für eine Erweiterung des Regelrettungsdienstes bereitgehalten.

Die Belastung des Rettungsdienstes hatte in den vergangenen Jahren durch Umgestaltungen von Straßen zugenommen. Besonders die Umwandlung von Fahrspuren zu abgetrennten, geschützten Radspuren bereitet den Einsatzkräften zunehmend Probleme und verlängert Fahrzeiten auch bei Blaulicht-Einsätzen, weil Autofahrer schlechter Rettungsgassen bilden können. Darauf hatten zuletzt mehrere Rettungsdienste hingewiesen, die Feuerwehr bestätigte das Problem.

Die Branddirektion will Einsatzfahrzeuge nun unter anderem ab Januar mit einem „Blaulicht-Routing“ durch die Stadt führen. Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) kündigte außerdem an, die Belange der Einsatzkräfte bei Straßenumgestaltungen künftig stets berücksichtigen zu wollen. Wo notwendig, sollten auch Radweg-Begrenzungen entfallen.

Dennis Pfeiffer-GoldmannQuellenangabe: Höchster Kreisblatt vom 28.09.2023, Seite 16