Branddirektionsleiter Karl-Heinz Frank geht in den Ruhestand - Nachbesetzungsverfahren läuft
Frankfurt. - Die städtische Brandschutzdirektion und damit auch die Berufsfeuerwehr bekommen einen neuen Chef. Ihr bisheriger Leiter Karl-Heinz Frank (58) scheidet zum heutigen Tag aus dem aktiven Dienst aus und geht in den Ruhestand.
Wer Franks Nachfolger wird, ist derzeit noch offen. „Wir arbeiten derzeit an der Nachbesetzung“, erklärt Stefan von Wangenheim, Sprecher von Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP). Für die Übergangszeit hat der bisherige Vizechef der Branddirektion, Markus Röck, kommissarisch die Leitung übernommen.
Bereits in der vorigen Woche hatte sich die Leitung der Branddirektion intern von Frank verabschiedet. „Mit seinem strategischen Weitblick hat er unsere Feuerwehr und die Sicherheit der Stadt Frankfurt maßgeblich beeinflusst“, lobt Dezernentin Rinn (FDP) Franks „außergewöhnliches Engagement zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger“. Frank selbst hatte sich auf Anfrage der Redaktion im Vorfeld seines Ruhestands nicht äußern wollen.
Schnellere Rettung dank neuem Konzept
Bereits seit 1995 war Frank bei der Frankfurter Feuerwehr tätig und hatte verschiedene Leitungsaufgaben. 2018 wurde er Nachfolger des langjährigen Leiters Reinhard Ries. Zuvor war Frank bereits seit 2002 stellvertretender Amtsleiter und etablierte in dieser Zeit das Staffelkonzept.
Das Konzept, inzwischen umgesetzt, sieht mehrere kleine, über das Stadtgebiet verteilte Feuerwachen vor statt zuvor nur wenige große. Damit konnte die Feuerwehr die Zeit bis zum Eintreffen am Einsatzort drastisch verkürzen: Die Retter können seither binnen fünf Fahrminuten jeden Einsatzort im bebauten Stadtgebiet erreichen.
Frank leitete bei der Branddirektion zunächst die Einsatz- und Ausbildungsabteilung, später die Gefahrenabwehr. 2015/16 war er während des Andrangs von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Afrika auch Leiter der städtischen Stabsstelle Flüchtlingsmanagement. Auf Basis der Erfahrungen von damals sowie aus der Zeit der Corona-Pandemie ab 2020 erarbeitetet die Feuerwehrspitze um Frank ein Krisenkonzept für künftige Krisensituationen, das die Stadtverordneten voriges Jahr beschlossen.
Ebenso hatte Frank mit seinen Kollegen ein langfristiges Personalkonzept für die Feuerwehr bis 2040 ausgearbeitet, dem die Stadtverordneten 2019 zustimmten. Es sieht eine deutliche personelle Verstärkung von Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst vor, unter anderem weil die Einwohnerzahl der Stadt langfristig ansteigt.
Karl-Heinz Frank wurde in Landshut geboren. Er studierte in München Forstwissenschaft und fing seine hauptberufliche Feuerwehrlaufbahn in Stuttgart an. Frank wohnt in Alzenau, ist verheiratet, hat einen Sohn. Dennis Pfeiffer-Goldmann