Feier zum 200. Geburtstag von Conrad Dietrich Magirus
Berlin. - Am 26. September 1824 wurde Conrad Dietrich Magirus geboren. Spitzenvertreter der Firma Magirus, des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV) und des Landesfeuerwehrverbands (LFV) Hessen, der Bundesvereinigung des Technischen Hilfswerks (THW-BV) sowie der Stadt Fulda haben im Deutschen Feuerwehr-Museum nachträglich den 200. Geburtstag des Feuerwehr-Pioniers gefeiert-
Bild: Gäste der Feier im Deutschen Feuerwehr-Museum Fulda, 200 Jahre Conrad Dietrich Magirus (Foto: Günter Fenchel)
Dieser hatte als Ulmer Feuerwehrkommandant im Jahr 1853 die Gründung des DFV im württembergischen Plochingen angeregt. In Fulda wurde der Verband 1952 wiedergegründet. Zur Festgesellschaft in den Räumen des DFM zählten Thomas Hilse (CEO Magirus), Dr. Heiko Wingenfeld (Oberbürgermeister der Stadt Fulda), Karl-Heinz Banse (Präsident des DFV), Christian Herrmann (Vizepräsident der THW-BV), Norbert Fischer (Präsident des LFV Hessen) und Christoph Hampe (stellvertretender Vorsitzender des DFV-Förderkreises) sowie Bernd Müller-Strauß M.A. und Dr. Michael Rüffer (beide Leitung des DFM).
DFV-Präsident Karl-Heinz Banse stellte in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung von C. D. Magirus für den Deutschen Feuerwehrverband heraus. Das von Magirus vor 160 Jahren gegründete, gleichnamige Ulmer Unternehmen sei für seine innovative Feuerwehrtechnik – insbesondere im Bereich der Drehleitern – bekannt geworden. Fulda bezeichnete der DFV-Präsident aufgrund seiner geschichtlichen Rolle als idealen Standort für das DFM. Er berichtete von den kürzlich in Aussicht gestellten Fördermitteln in Höhe von 8 Millionen Euro aus dem Programm KulturInvest des Bundes. Mit einem auf insgesamt 16 Millionen Euro veranschlagten Gesamtvolumen soll das DFM als Museum der Deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks umgebaut und erweitert werden. Arbeitstitel der geplanten Dauerausstellung: „Helfen in der Not“. Banse dankte dabei der Stadt Fulda für die ständige Unterstützung. „Auch in den neuen Räumen wird Conrad Dietrich Magirus seinen Platz finden“, betonte der DFV-Präsident. Die Firma Magirus sei ein wichtiger Partner und Förderer des DFV. „Wir brauchen Unternehmen in der Branche, die so innovativ sind“, erklärte Banse.
Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld sagte: „Es ist ein Stück Fügung, dass das Magirus-Doppeljubiläum – der Geburtstag von C. D. Magirus und die Firmengründung – mit der wegweisenden Entscheidung für Neukonzeption des Deutschen Feuerwehr-Museums zusammenfällt.“ Die Motivation für den technischen Fortschritt sei bei C. D. Magirus aus dem Bestreben gekommen, Not zu lindern. So passe der Arbeitstitel des neuen Museums bestens zur Lebenseinstellung des Ulmer Feuerwehr-Pioniers.
„Conrad Dietrich war neugierig und wissenshungrig“, so Magirus-CEO Thomas Hilse. „Er hat die Notstände gesehen und nach Lösungen gesucht.“ Bereits im Jahr 1878 habe das Unternehmen begonnen, seine Produkte zu exportieren – nicht nur nach Europa, sondern in die ganze Welt. Dies sei allerdings aufgrund der geopolitischen Lage heute zunehmend problematischer. „Die Verbindung zum Deutschen Feuerwehrverband ist uns wichtig – das ist unsere Überzeugung“, sagte Hilse. Schon C. D. Magirus habe es verstanden, eine enge Verbindung zwischen Industrie und Kunde zu schaffen. „Der Brandschutz braucht stabile Beziehungen und auch diese Interaktion, um neue Produkte auf den Markt zu bringen.“ Im Anschluss an seine Rede überreichte der CEO eine Spende in Höhe von 10.000 Euro an DFV-Präsident Banse. Damit unterstützt die Firma Magirus das DFM.
Als stellvertretender Vorsitzender des DFV-Förderkreises hob Christoph Hampe hervor: „Dieses Museum bewahrt nicht nur die Vergangenheit, sondern inspiriert auch die künftigen Generationen, sich für den Dienst am Nächsten einzusetzen.“ Er überreichte einen symbolischen Scheck für eine Spende in Höhe von 20.000 Euro an Dr. Michael Rüffer als Vertreter der Museumsleitung. „Das DFM ist ein Ort, an dem wir die Werte und den Geist des Feuerwehrwesens weitergeben können“, gab Hampe mit auf den Weg.
Rüffer würdigte in seiner Festrede C. D. Magirus als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Brandschutz- und Feuerwehrgeschichte im deutschsprachigen Raum. Der Ulmer sei ein Multitalent gewesen: Feuerwehrkommandant, Erfinder, Unternehmer, Fachbuchautor, Netzwerker und Kommunikator. „An dieser Stelle noch mal alles Gute zum 200. Geburtstag, lieber Conrad Dietrich! Und der Firma Magirus die besten Wünsche für die nächsten 160 Jahre“, schloss Rüffer.
Danach führte der ehemalige Leiter des DFM, Rolf Schamberger M.A., durch die Dauerausstellung. Dort sind für Besucher zum Doppel-Jubiläum alle Magirus-Exponate mit einem eigenen Logo gekennzeichnet. Highlights der Sammlung werden in einem Flyer erklärt. Dazu zählen eine 1922 gebaute Autospritze der FF Rehau (heute Kreis Hof, Bayern) und eine Kraftdrehleiter (KL 24+2) aus dem Jahr 1939, vormals FF Neu-Isenburg (Kreis Offenbach, Hessen). In einer Vitrine zeigt das DFM zusätzlich Modelle, Bilder und Bücher zur Geschichte des Ulmer Unternehmens und seines 1895 gestorbenen Gründers Conrad Dietrich Magirus.