Ausbau der Feuerwache 1 zum Campus - mehr Platz auch für Ausbildung, Training und Branddirektion
Frankfurt. - Von 2026 an soll die Platznot der Berufsfeuerwehr beendet sein: dank eines neuen Krisenabwehr- und Trainingszentrums (Katz). Der Magistrat hat die Stadtverordneten nun um Grünes Licht für den auf 15,5 Millionen Euro geschätzten Neubau in Eckenheim gebeten.
Entstehen soll das Katz neben dem Brandschutzzentrum am Marbachweg. Auf dem Gelände, von 1936 an als Marbachkaserne und später von der US Army als Gibbs Area genutzt, befindet sich seit 2003 die Feuer- und Rettungswache 1 samt der Branddirektion. Zehn Jahre später wurde für 25,2 Millionen Euro das Feuerwehr- und Rettungstrainingszentrum (FRTC) gebaut. Mit beiden soll das neue Katz einen Campus bilden, kündigt der Magistrat in der Vorlage von Brandschutzdezernentin Annette Rinn (FDP) an.
Insgesamt solle die Sicherheitslage dort verbessert werden. Das Brandschutzzentrum war vor 20 Jahren als „Offenes Gebäude“ realisiert worden. „Die seit Jahren angespannte und weiterhin aktuelle Bedrohungslage sowie die mittlerweile gültigen Sicherheitsstandards für so genannte Kritische Infrastruktur machten ein Umdenken unumgänglich“, sagt Rinn.
Frankfurt strukturell besser für die Krisenabwehr aufzustellen, hatten die Stadtverordneten Ende 2023 beschlossen. Damit soll die Stadt schlagkräftiger werden bei Krisen unterhalb der Katastrophenschwelle. Das Konzept orientiert sich an Erfahrungen und Problemen, die es während des Flüchtlingszustroms 2015/16 sowie während der Corona-Pandemie ab 2020 gab. Seinerzeit fehlten dem Krisenstab beispielsweise Räume. Gespräche, Sitzungen, die ganze Arbeit der Verwaltungsstäbe aus diversen Ämtern und Organisationen mussten in den ausgelasteten Räumen der Branddirektion im Brandschutzzentrum laufen.
Innenminister ermahnt die Stadt
Platzmangel bei der Aus- und Weiterbildung hatte die Berufsfeuerwehr schon zuvor beklagt, weil immer mehr Feuerwehrleute ausgebildet werden müssen. Wegen dieser Platznot plante sie schon 2019 einen Neubau. Diese Planung wurde nun um den Bedarf für die Krisenabwehr ergänzt. Dass sich die Stadt darum kümmern müsse, habe auch der damalige hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) im September 2023 in einem Schreiben betont, erinnert Rinn.
Das vierstöckige Katz soll viele flexible Räume bekommen, die ein Krisenstab nutzen kann - vom 250 Quadratmeter großen Lagezentrum bis hin zu Übernachtungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen für ein Bürgertelefon. „Sekundär“ sollen die Flächen für Schulung, Ausbildung und Übungen genutzt werden. Auch soll die Branddirektion mehr Platz haben. Deren Aufgaben wachsen beständig, zuletzt beispielsweise um die Koordination der Verkehrswende - damit Rettungswagen und Feuerwehr trotz Straßenumbauten und vieler Baustellen weiter problemlos zum Einsatzort gelangen.
Das Katz soll 2560 Quadratmeter Nutzfläche bieten und vom zweiten Halbjahr 2025 an gebaut werden. Zuvor muss noch ein ehemaliges Kasernengebäude abgerissen werden. Den Bau übernimmt die städtische BKRZ GmbH & Co. KG, die schon Brandschutzzentrum und Trainingscenter errichtete. Die Stadt zahlt dieses interne Vorfinanzieren der Baukosten ab 2026 mit einer jährlichen Miete von voraussichtlich 1,1 Millionen Euro ab. Dennis Pfeiffer-Goldmann