Gruselige Katastrophen-Übung. Dieser Schrei ist nur Show!
Von: JÜRGEN MAHNKE
Frankfurt. - Tatütata, Rauch und ganz viel Kunstblut: Mit einer Großübung am Frankfurter Osthafen probten Feuerwehr, Rettungsdienste und THW für den Ernstfall. Vor allem die Verletzten-Laiendarsteller gaben alles.
Das Szenario von „Frankopia 2023“: Feuer in einem Büro- und Gewerbekomplex, die erste Meldung lautete „Großbrand, MANV 25“ (aus dem Blaulicht-Deutsch übersetzt: Mehr als 25 Verletzte zu erwarten).
Der erste Notruf ging um 13.04 Uhr bei der Feuerwehr-Leitstelle ein. Der Anrufer: OB Mike Josef (40, SPD).
Um 13.09 Uhr war der erste Rettungswagen vor Ort. Er hatte das Frankfurter Zeitlimit von fünf Minuten zwischen Alarmierung und Eintreffen am Unglücksort gerade so noch geschafft. Dann rasten Schlag auf Schlag immer mehr Feuerwehren, Rettungs- und Notarztwagen herbei.
Ihre Besatzungen stießen überall auf schreiende „Verletzte“, Ketchup-Blutlachen, abgetrennte Gummi-Gliedmaßen. Aus dem ersten Stock einer Lagerhalle drang Qualm.
Brände mussten gelöscht, Eingeschlossene mit der Drehleiter geborgen, Patienten je nach Schwere ihrer Verletzungen klassifiziert und Plätze in den Krankenhäusern der Stadt organisiert werden. Das THW befreite verschüttete Menschen. Und eine Verpflegungsstation wurde auch aufgebaut.
Nach rund zwei Stunden war die Übung vorbei und alle happy: Die Retter, weil's gut lief. Die Verletzten-Darsteller, weil sie endlich das klebrige Film-Blut abwaschen konnten.