Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

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150 Jahre Berufsfeuerwehr Frankfurt: Sie „brennen für ihren Job“ - auch an der früheren "5"

NIED - Die Berufsfeuerwehr Frankfurt wird 150 - und lädt sich deshalb Gäste ein

Vor der Feuer- und Rettungswache 3 am Nieder Kirchweg, 1969 als Wache 5 eröffnet und inzwischen neu gebaut, wurde gestern groß gefeiert. Das Fest gehört zu einem Reigen, den die Frankfurter Berufsfeuerwehr zu ihrem 150-jährigen Bestehen organisiert. FOTO: Maik ReußAm 19. Juni 1874 wurde die Feuerwehr in Frankfurt kommunal - 150 Jahre liegt das nun zurück. Grund genug, das Jubiläum groß zu feiern. Alle zwölf Wachen im Stadtgebiet öffnen sic s Publikum; die Wache 3 in Nied war gestern die zweite im Veranstaltungsreigen. Dort gibt es eine Besonderheit, denn auf dem Gelände an der Ecke Nieder Kirchweg / Dürkheimer Straße ist nicht nur die Berufsfeuerwehr beheimatet, sondern auch die Freiwillige Stadtteilfeuerwehr, welche die Kollegen unterstützt hat - unter anderem am Grillstand.

Viele Besucher freuen sich, dass sie einen Blick hinter die Kulissen werfen dürfen. Dazu gehören Führungen durch die Fahrzeughalle. Nicht nur für die Kinder sind die Einsatzfahrzeuge spannend; auch die Erwachsenen zeigen sich fasziniert von der Technik. „Wir haben hier am Standort auch Sonderrettungsfahrzeuge, etwa für Patienten mit hochinfektiösen Erkrankungen, oder den Baby-RTW“, erklärt Timo Kahlheber, seit Juli 2022 Leiter der Feuer- und Rettungswache 3 und Pressesprecher der Berufsfeuerwehr.

Für Cornelia und Michael Usinger gibt es ungewohnte Einblicke. „Wir haben über viele Jahre lang nicht weit von hier gewohnt und kennen noch die alte Wache vor dem Neubau“, erzählt das Paar, das immer noch im Stadtteil lebt, jedoch nun in der Eisenbahnersiedlung. „Den alten Standort haben wir gekannt, den neuen aber nicht. Das holen wir heute nach“, sagt Cornelia Usinger.

Seitlich vor der Wagenhalle steht der Rettungshubschrauber Christoph 2. Das Modell ist schon lange ausgemustert und gehört dem Feuerwehrmuseum in Griesheim, berichtet Wachleiter Timo Kahlheber. Der Nachfolger heiße auch heute Christoph 2, weil die Luftrettung hier die zweite gewesen sei, die nach dem in München beheimateten Christoph 1 in der Bundesrepublik zum Einsatz kam. Los ging es in den 1970er Jahren.

Einer, der sich für den Beruf als Feuerwehrmann - die genaue Bezeichnung ist Brandmeister - entschieden hat, ist Christopher Prang (26). Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Notfallsanitäter bei Fraport habe er 2021 die Ausbildung zum Brandmeister bei der Berufsfeuerwehr begonnen und Anfang 2023 abgeschlossen. Sein Vater Holger Prang ist zusammen mit weiteren Familienmitgliedern zum Tag der offenen Tür zu Besuch und lässt sich vom Sohnemann die Nutzung des Pressluft-Atemgeräts erklären, das die Berufsfeuerwehr nutzt, wenn sie in brennende und verrauchte Gebäude muss. Sein Sohn schnallt ihm das Gerät um, das ähnlich wie im Tauchsport als wesentlichen Bestandteil eine Flasche mit Sauerstoff hat, die auf dem Rücken getragen wird.

Er sei seit Kindertagen fasziniert von der Berufsfeuerwehr, habe 1973 durch Zufall zusammen mit seiner Oma gesehen, wie das Selmi-Hochhaus am Platz der Republik gelöscht wurde, erzählt Holger Prang. „Ich selbst war aber nie bei der Feuerwehr aktiv.“ Sein Sohn Christopher hingegen „brennt für seinen Beruf“, wie er es selbst beschreibt und hebt besonders die Kameradschaft hervor: „Ich könnte mir nichts anderes vorstellen.“ „Wir arbeiten alle eng zusammen“, sagt Michael Weimar, stellvertretender Sachgebietsleiter für Feuer- und Rettungswagen: „Feuerwehrarbeit ist immer Teamarbeit.“ Die Berufsfeuerwehr Frankfurt ist mit 1200 Mitarbeitern die fünftgrößte in Deutschland. Er freut sich, dass der „Tag der offenen Tür“ so viele Interessierte zur Wache locke. Darunter sind auch Feuerwehrleute in Uniform aus dem Westerwald: Sie haben von der Veranstaltung gelesen und sind dafür eigens nach Nied gefahren. Alexandra Flieth