Kreisfeuerwehrverband
Frankfurt am Main 1869 e.V.

„Unser Ziel heißt Innovation!“

Schon wieder brennt der Wald - Feuerwehren erhalten Hilfe aus der Luft

Feuer hatte sich auf einer Fläche von 20 000 Quadratmeter in Goldstein ausgebreitet - Wir beantworten Fragen zur Organisation der Waldbrandeinsätze

Ein Feuerwehrmann löscht eines der vielen Glutnester. Noch Stunden später beobachtete die Feuerwehr das Waldstück in Goldstein, damit es nicht zu einem erneuten Brand kommt. FOTO: sergen kayaFrankfurt. - Großeinsatz der Frankfurter Feuerwehren: Bis zum frühen Sonntagmorgen bekämpfen 65 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr mit den Freiwilligen Feuerwehren Schwanheim, Niederrad und Sachsenhausen einen Waldbrand auf einer zwei Hektar großen Fläche unterhalb des Waldfriedhofs in Goldstein. Gegen 2.30 Uhr waren laut Feuerwehrsprecher Thomas Koch einige Anrufe bei der Feuerwehr eingegangen. „Gegen 7 Uhr morgens hatten wir den Brand gelöscht“, sagte Koch. Die Bewohner von Schwanheim und Goldstein wurden über den Kurznachrichtendienst Twitter gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten. „Wir mussten aber niemanden evakuieren“, sagte Koch. 

Zunächst war die Feuerwehr nach ersten Auswertungen der Bildern einer Drohne von sieben Hektar brennender Waldfläche ausgegangen. Noch Stunden nach der erfolgreichen Bekämpfung des Brandes suchten Feuerwehrleute mit Wärmekameras das Gebiet nach Glutnestern ab. „Damit wir nicht gleich wieder ausrücken müssen“, so Koch.

Es ist bereits der dritte Brand im Stadtwald in dieser Saison, die ersten beiden ereigneten sich im Forstrevier Sachsenhausen. 600 Quadratmeter erwischten die Flammen, wahrscheinlich ausgelöst durch weggeworfene Zigarettenkippen, sagt Tina Baumann, die Leiterin der Forst-abteilung im städtischen Grünflächenamt. Sie stuft die beiden Fälle Ende Mai und Anfang Juni als kleinere Waldbrände ein - auch der in Goldstein dürfte sich dort einreihen.

„Aber wir sind in Habachtstellung“, sagt Baumann. „Es kann jederzeit ein großes Feuer zuschlagen.“ Eines, das richtig Wald frisst, eines, das es nicht mit dem Bodenfeuer bewenden lässt, mit dem es Frankfurt bisher zu tun hatte. Das klettert zwar auch am Stamm empor und zerstört die Nährstoffleitungen, so dass der Baum unweigerlich sterben muss, schildert die Forstchefin.

Aber in den besonders trockenen Abschnitten kann es heftiger werden, siehe den Großbrand am Altkönig vor wenigen Tagen in einem Nachbarrevier der Frankfurter Stadtwaldableger, die es im Taunus gibt. Baumann: „Wir haben seit dem vorigen Jahr eine erschreckende Situation.“ Großes Thema dabei auch: woher Löschwasser nehmen?

Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte Frankfurt, Offenbach und Darmstadt in der vergangenen Woche bis einschließlich Sonntag fast durchgängig mit Stufe 4 von insgesamt 5 gelistet. Das hessische Umweltministerium warnt in Südhessen vor regional hoher und landesweit vor einer grundsätzlich erhöhten Waldbrandgefahr. Für Dienstag erwarten die Prognosen deutliche Entspannung: Regen ist angesagt, der DWD-Index geht dann runter bis auf Stufe 1.

Was tun, wenn’s brennt? Dann kommt die Feuerwehr und löscht - womit? „Dem Frankfurter Stadtwald geht’s in der Hinsicht top“, sagt Florian Ritter von der Pressestelle der Frankfurter Feuerwehr. „Da gibt es teilweise sogar Hydranten, da gibt es geteerte Straßen, auf denen unsere Tanklöschwagen fahren können - das sieht in anderen Gemeinden viel schwieriger aus.“ Fehlt dennoch Wasser, greifen die Wehrleute zu kurios anmutenden Werkzeugen wie Feuerpatschen, Waldbrandhacken und Löschrucksäcken. „Vorbild dafür sind unsere Nachbarn in Südeuropa“, sagt Ritter, „von ihnen können wir viel lernen.“ Gerade in Bezug auf „die knappste Ressource, die wir bei einem Waldbrand haben: Wasser“, erläutert Ritter. 

Die Feuerwehr ist auch fürs Löschen aus der Luft ausgerüstet. Technisch möglich sei es durchaus, Wasser aus großen Teichen aufzunehmen und über dem Stadtwald abzuwerfen. Auch aus dem Main? Davon seien die Piloten weniger begeistert - zu viele Menschen drumherum, die bei einem Unfall gefährdet wären. Vorrang habe das Löschen am Boden, sagt Ritter. Eine Wasserentnahme aus den Stadtwaldweihern komme theoretisch auch infrage. Im Sinne des Naturschutzes müsse dann abgewogen werden: „Was macht mehr kaputt im Biotop - dass ich den Wasserspiegel des Teichs um einige Zentimeter senke oder dass ich Teile des Waldes abbrennen lasse?“ In solchen Fragen arbeite die Feuerwehr aber stets eng mit dem Grünflächenamt zusammen.

Dort, im Amt, ist ein Szenario ohnehin am beliebtesten: dass es erst gar nicht brennt. Vorbeugen lässt sich vor allem mit dem Umbau von Monokulturen zu Mischwäldern, sagt Tina Baumann: „Wir wollen dem Feuer nicht mehr so große Angriffspunkte wie die Fichtenwälder im Taunus bieten.“ Aber: „Wenn der Wald weiter so austrocknet, haben wir keine Handhabe.“

Dann greift nur noch eins: die Aufklärung der Bevölkerung. Für die Brände sei fast immer der Mensch verantwortlich, sagt die Forstchefin, und meist aus Unwissenheit. „Verbote werden überwiegend respektiert - wenn die Leute davon wissen.“ Dass zum derzeit geltenden Grillverbot auch ein Shishaverbot gehört, weil darin Kohle verbrannt wird, wüssten offenbar nicht alle.

Verbote seien zum Schutz des Waldes nötig, wirbt Tina Baumann um Verständnis. „Aber bei Verstößen klären wir zuerst auf, statt gleich zu bestrafen.“ Es sei denn, es gilt die höchste Warnstufe, und jemand muss trotzdem rauchen und die Kippe in den Wald werfen. Dann sei auch die Grenze zur Straftat überschritten. Thomas Stillbauer und Michael Forst 

Mehr lesen

Der LFV Hessen und die FNP brandheiß an der Seite der Feuerwehrmuseums: Flammender Appell an den OB

GRIESHEIM - Zukunft des Feuerwehrmuseums sichern

Ein ausrangierter Rettungshubschrauber „Christoph II“ gehört zu den schwersten Schaustücken im Feuerwehrmuseum, das in der alten Werkfeuerwehr-Wache untergebracht ist. FOTO: holger vonhofIm Kampf um das Überleben des Feuerwehrmuseums Griesheim hat jetzt auch der Landesfeuerwehrverband Hessen deutlich Position bezogen: In einem eindringlich formulierten Schreiben an den neuen Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef fordert Präsident Norbert Fischer, dem Museum unbedingt eine Zukunftsperspektive zu geben.

„Als Dachverband der Feuerwehren in Hessen haben wir ein besonderes Interesse daran das Feuerwehrwesen einem möglichst breiten Publikum nahezubringen“, schreibt Fischer. Feuerwehrmuseen machten Feuerwehrgeschichte und insbesondere die rasante Entwicklung der Feuerwehrtechnik erlebbar. Das zurzeit in Griesheim untergebrachte Feuerwehrmuseum Frankfurt steht nach Fischers Worten vor einer ungewissen Zukunft, da die Räume nach heutigem Stand der Dinge bis zum 31. Dezember dieses Jahres geräumt werden müssten.

„Im Bezug auf alternative Standorte oder Lagermöglichkeiten für die bestehende Sammlung gibt es bislang leider keine verbindlichen Zusagen, so dass zunächst im Juli der Museumsbetrieb eingestellt werden muss“, bedauert der Präsident. Er fügt hinzu: „Sofern bis Ende Juli keine tragfähige Perspektive für den Weiterbetrieb des Museums an anderer Stelle gefunden werden kann, müsste mit dem Verein eine deutschlandweit einmalige Sammlung mit großer regionaler und überregionaler Bedeutung aufgelöst werden.“

Exponate von unschätzbarem Wert, darunter der Rettungshubschrauber „Christoph“ sowie der weltweit erste Löschwagen für den Schienenbetrieb würden den Bürgern sowie den Feuerwehrangehörigen nicht mehr in dieser Form zur Verfügung stehen, wie Fischer mahnt. Er betont: „Dies gilt es unbedingt zu verhindern.“

Seit dem Jahr 2020 ist das Feuerwehrmuseum an seinem derzeitigen Standort: im Wachgebäude und einem Teil der Fahrzeughalle der ehemaligen Feuerwache des Industrieparks Griesheim. Doch nun steht die Verlängerung des Mietvertrags auf der Kippe - und damit droht die Schließung. Ende Juni läuft der Mietvertrag aus (wir berichteten).

Im Oktober 2022 hatte der Ortsbeirat 6 (Frankfurter Westen) bereits einen Antrag an den Magistrat gestellt, die Räume für mindestens 15 Jahre zu mieten und dem Museum zur Verfügung zu stellen. Eine Lösung ist allerdings noch nicht gefunden. mfo

Truppführerlehrgang 2023-01

Hier einige Eindrücke vom Truppführerlehrgang 2023-01.

Beim Stadtteilfest wird auch das große Feuerwehr-Jubiläum gefeiert

NIED - Am 24. und 25. Juni gibt es eine große Fahrzeugschau, viel Blaulicht und wieder mehr Vereine - Festgelände erweitert

Der Rettungshubschrauber Christoph II, derzeit im Feuerwehrmuseum im Industriepark Griesheim, soll zum Nieder Stadtteilfest auch auf dem Kerbeplatz an der Oeserstraße stehen.FOTO: VonhofDa heißt es Klotzen, nicht Kleckern: Weil die Freiwillige Feuerwehr Nied 125 Jahre alt wird, soll das Stadtteilfest des Nieder Vereinsrings dieses Jahr auf den an die Niddaschule angrenzenden Kerbeplatz erweitert und zudem über zwei Tage gefeiert werden. Geboten werden auf dem Kerbeplatz an beiden Tagen eine grandiose Fahrzeugschau sowie historische Vorführungen; eine Attraktion soll neben rund 16 Fahrzeugen der Frankfurter Berufs- und der freiwilligen Feuerwehr, des Katastrophenschutzes sowie der Infraserv- und der Flughafenfeuerwehr der Rettungshubschrauber Christoph II sein, der zurzeit noch im Feuerwehrmuseum auf dem früheren Areal des Industrieparks Griesheim, jetzt „Frankfurt Westside“, untergebracht ist. In einem „Atemschutzzelt“ werden Besucher einmal das schwere Atemschutzgerät der Feuerwehrleute aufsetzen und damit durch künstlichen Nebel gehen können.

„Das Jubiläum war eigentlich schon 2022, musste aber um ein Jahr verschoben werden“, sagt Wehrführer Wiktor Kowalicki. Der junge Wehrführer der Nieder und der Vereinsringsvorsitzende Hauke Hummel planen gemeinsam an dem Fest, das im vorigen Jahr nach der Corona-Unterbrechung schon wieder den Hof der Niddaschule füllen konnte. Nun, am 24. und 25. Juni, gibt es noch mehr Attraktionen.

„Die Feuerwehr übernimmt den Kerbeplatz mit ihren Fahrzeugen“, sagt Kowalicki. Die Fahrzeugschau soll sich mit der zur 150-Jahrfeier des Kreisfeuerwehrverbands am Römer 2019 messen können. Zu den historischen Übungen soll der Spritzenwagen der Kameraden von der Unterliederbacher Wehr eingesetzt werden. Ein anderer kommt aus Petersberg-Marbach von der Partner-Feuerwehr, mit der die Nieder auch jetzt wieder ein gemeinsames Jugendzeltlager veranstalten. Weil die Nieder Wehr selbst wenig historisches Material hat - immerhin die Gründungsurkunde von 1897 ist erhalten -, will sie ihren Fokus auf die Jetztzeit legen - unter anderem mit Vorführungen und Präsentationen. Mit dabei sind die Einsatzabteilung sowie die Jugendwehr, die mit 26 Kindern und Jugendlichen „proppevoll“ ist, wie Wehrführer Wiktor Kowalicki sich glücklich schätzen kann. Knapp 30 Aktive hat er in der Einsatzabteilung unter seinem Kommando. Vorführungen wird es im zur Nidda hin gelegenen Teil des Schulhofs geben; im vorderen Teil präsentieren sich Nieder Vereine.

Dabei sind diesmal wieder mehr: Außer der Freiwilligen Feuerwehr, die sich zuletzt wegen einer Umstrukturierung aus dem Stadtteilfest zurückgezogen hatte, planen auch die Alemannia, die Arbeiterwohlfahrt, der 1. Nieder Carneval-Club, der Heimat- und Geschichtsverein, die Eintracht (Ex-SG Nied), das Quartiersmanagement, die Stadtmission, die Ichthys-Gemeinde, der Tierschutzverein, der Verein „Westkunst Nied“, CDU, SPD, das Familiennetzwerk des Hauses der Volksarbeit, der Jugendclub Georgskeller, der Verein „Kind in Nied“, der Schachclub, Pakbann, die Panoramaschule und der Präventionsrat ihre Teilnahme - Letzterer mit kostenloser Fahrradcodierung. Auf der Bühne im vorderen Bereich des Schulhofs werden Vereine ihre Angebote vorstellen; für die Kinder wird es unter anderem eine Hüpfburg und Wasserspiele geben. Spannend wird für viele sicher auch eine kleine Modellstadt mit vielen ferngesteuerten Fahrzeugen. Eintritt wird nicht verlangt; der Gewinn des Fests kommt gemeinnützigen Zwecken im Stadtteil zugute, so unter anderem über den Förderverein der Feuerwehr.

Ursprung des Nieder Stadtteilfests ist das Straßenfest in Alt-Nied und den umliegenden Straßen gewesen; rechnet man alle zusammen, ist das nun schon die 41. Auflage. Gefeiert wird am Samstag von 14 bis 23 Uhr und am Sonntag von 11 bis 14 Uhr. Am Samstag spielt um 18 Uhr die Band „Seligenstädter Blech & Co“, am Sonntag um 12 Uhr „Aquila“ aus Niederrad. Holger Vonhof

Gesundheitspartner DAK informiert: jugendliche Kampagnensieger gegen Koma-Saufen!

Ein Grußwort der Familienministerin Lisa Paus, eine Dinner-Speech von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und eine hochkarätig besetzte Panel-Diskussion mit dem DAK-Vorstandsvorsitzenden Andreas Storm: Auf dem BILD-Kindergesundheitsgipfel gestern in Berlin präsentierte sich die DAK-Gesundheit einmal mehr als wichtiger Akteur, Impulsgeber und Thementreiber im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit.

Das Highlight: die Bundessiegerehrung „bunt statt blau“

Strahlende Gewinnerinnen und kreative Plakate: Die Bundessiegerehrung des DAK-Plakatwettbewerbes „bunt statt blau“ war ein Höhepunkt der Veranstaltung. So waren die Landessiegerinnen und Landessieger, die die ersten Plätze belegen, alle nach Berlin gekommen, um bei der Veranstaltung von Andreas Storm und dem Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert geehrt zu werden. Die Bundessiegerin 2023 von „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ hatte keine lange Anreise, denn sie kommt aus Berlin: Die 17-jährige Linda Brandt gewinnt den bundesweiten DAK-Plakatwettbewerb. Sie konnte sich mit ihrem Bild gegen die Plakate der über 7.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchsetzen. Platz zwei geht an die 13-jährige Jamina Tasdemir aus Bremen. Brandenburg gewinnt in diesem Jahr Bronze: Marla Olck aus Königs Wusterhausen holt sich Platz drei.

  Der Sonderpreis in der Kategorie „Junge Talente“ geht an Luisa Fuchs und Sophie Schuljak aus Isernhagen in Niedersachsen. Beim Sonderpreis „Instagram“ liegt Baden-Württemberg vorne: Hier überzeugte Julia-Tosca Schuler die Bundesjury und wurde via Instagram geehrt.

Mehr lesen